SC Freiburg zeigt in Köln beim 4:1-Sieg eine überzeugende Reaktion
SC-Torwart Mark Flekken, der nach langer Verletzungspause am 32. Spieltag sein Saison-Debüt feierte, winkt wie Philipp Lienhart (links) und Lukas Kübler ab, doch Kölns Ismail Jakobs erhielt einen umstrittenen Elfmeter, der aber verschossen wurde. Bildquelle dpa

Die Breisgauer gewinnen beim Tabellenvorletzten 1.FC Köln verdient und präsentieren sich ganz anders als beim 0:3 in Berlin drei Tage zuvor. Fünf personelle Wechsel in der Start-Elf und ein gutes Flekken-Comeback.

Nur drei Tage nach der enttäuschenden Niederlage in Berlin zeigte der SC Freiburg am Sonntag beim 1. FC Köln ein anderes Gesicht, gewann mit 4:1 (2:0) und erhöhte damit akut die Abstiegsgefahr des gastgebenden Tabellenvorletzten. Das erste Zeichen hatte Trainer Christian Streich schon damit gesetzt, dass er gleich fünf Wechsel im Vergleich zum 0:3 am Donnerstagabend bei der Hertha vornahm. Neben der angekündigten Rückkehr von Mark Flekken im Tor gab es in der Offensive zwei kleinere Comebacks: Nils Petersen spielte zum ersten Mal seit Ende Februar wieder von Beginn an, Vincenzo Grifo gehörte zuletzt Ende März zur ersten Elf.

Petersen bestätigt neuen TV-Experten

Beide hatten entscheidenden Anteil daran, dass der Sport-Club gegen ,,zu langsame und zu fahrige" Kölner (FC-Trainer Friedhelm Funkel) schon nach 20 Minuten 2:0 führte. Der erste Treffer fiel sogar mit Ansage: 1860 Münchens Stürmer Sascha Mölders hatte bei seinem ersten Experteneinsatz bei DAZN prophezeit, dass ,,Nils aus dem Nichts die Bälle reinhaut", und Petersen (18.) tat ihm den Gefallen. Nach Flanke von Lukas Kübler, der für Jonathan Schmid neu in die Mannschaft gekommen war, probierte es der SC-Rekordtorjäger zunächst mit dem Kopf und war dann dank Kölner Abwehrschwäche und dem Nachsetzen von Grifo und dessen Vorlage im zweiten Versuch mit einem Flachschuss erfolgreich. ,,Das ist das Stürmer-Gen, ich hatte so ein Gefühl, dass der Ball nach hinten rutschen könnte", sagte Petersen bei DAZN, ,,es war natürlich ein wahnsinnig gutes Gefühl mal wieder."

Nur zwei Minuten später legte Grifo auch den zweiten Treffer auf, nachdem sich Roland Sallai auf der rechten Seite durchgesetzt hatte. Nach dessen Pass durch den Strafraum legte der Italiener den Ball vors Tor, wo Ermedin Demirovic ihn nur noch reindrücken musste. Sallai (28./40.) hatte noch zwei gute Möglichkeiten, die dominante erste Hälfte seines Teams auch im Ergebnis noch klarer zu gestalten. Doch zunächst verzog er aus der Distanz, dann scheiterte er nach gutem Steilpass von Grifo an Torwart Timo Horn.

Fast hätten die Freiburger ihre Führung in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit verspielt. Die Kölner waren nun viel giftiger und kompakter, über links sorgte der eingewechselte Ismail Jakobs für Gefahr. Er flankte perfekt auf den freistehenden Stürmer Sebastian Andersson (49.), der den Ball direkt annahm und zum 1:2 in den Winkel zirkelte.

Beim Elfmeter ausgerutscht

Und der Sport-Club hatte Glück, dass Ondrej Duda (61.) einen Elfmeter vergab, weil er ausrutschte und sich dabei selbst anschoss. Man könnte es indes als ausgleichende Gerechtigkeit bezeichnen, denn die Entscheidung von Schiedsrichter Marco Fritz, der sich das angebliche Foul von Kübler an Jakobs selbst nochmal am Bildschirm ansah, war sehr zweifelhaft und für Streich ,,ganz klar kein Elfmeter". Das Unparteiischen-Gespann sorgte auch in der Nachspielzeit für Diskussionen, als es den vermeintlichen Ausgleich durch Jan Thielmann (90.+1) nicht gab, weil Jonas Hector den Ball zuvor mit der Hand gespielt haben soll. Er selbst plädierte jedoch nach der neuen Regelauslegung für Schulter und ein reguläres Tor.

Grifo an allen vier Toren beteiligt

Davon erzielten die Freiburger noch zwei in den Nachspielminuten durch Konter gegen offen stehende Kölner. Grifo (90.+3) verwandelte einen Querpass des eingewechselten Lucas Höler, auch Schmid (90.+6) bewies nach Seitenverlagerung von Grifo - der damit an allen vier Toren betiligt war - Jokerqualitäten.

Streich war ,,sehr zufrieden" mit der Leistung seines Teams und freute sich übers gelungene Comeback von Flekken. Der Keeper konnte beim Gegentor nichts machen und musste selten eingreifen. ,,Er ist mit dem Fuß sehr stark, hat es fußballerisch sehr gut gelöst", lobte der SC-Coach den Niederländer, ,,er war sehr souverän und ruhig, wie es seine Art ist." Auch in den letzten Saisonspielen gegen Meister Bayern und in Frankfurt soll Flekken im Tor stehen.


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