Lob des Gegners hilft dem SC Freiburg wenig
Lucas Höler kann seine vergebene Torchance zum 0:2 kurz vor der Pause nicht fassen. Bildquelle dpa/Jonas Güttler

Fußball-Bundesligist SC Freiburg muss sich nach starker erster Hälfte in Mönchengladbach mit 1:2 geschlagen geben. Tor von Keven Schlotterbeck in der Nachspielzeit nicht anerkannt.

Mit gemischten Gefühlen sind die Freiburger in die Ostertage gegangen. Nach der 1:2-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach gab es zum einen den Stolz auf eine sehr gute erste Halbzeit, in der sie sich gute Chancen erspielt hatten, aber nur eine nutzten. Zum anderen gab es den Frust über die zweite Halbzeit, in der Gladbach mit einer systematischen Umstellung das Spiel drehte, und der Sport-Club ohne Punkte heimreisen musste. Das Lob des Gegners konnte da nur wenig trösten.

Streich mit "gutem Job"

,,Wir haben einen sehr guten SC Freiburg gesehen, und wir hatten daran zu knabbern", sagte Borussia-Trainer Marco Rose, ,,Christian hat in der Vorbereitung einen richtig guten Job gemacht, weil er sich da was ausgedacht hat, das uns vor richtig große Probleme gestellt hat." SC-Coach Christian Streich hatte gegen die Viererkette der Gladbacher ein 3-4-3 aufgeboten, in dem die Außenspieler immer wieder weit nach vorne rückten und Lücken in die Borussen-Defensive rissen. Die drei Offensiven, Ermedin Demirovic im Zentrum und Roland Sallai und Lucas Höler auf den Seiten, sorgten immer wieder für gefährliche Aktionen vor dem Tor. Vincenzo Grifo war kurzfristig wegen eines positiven Corona-Tests ausgefallen.

Tolle erste Halbzeit

,,Wir haben eine tolle erste Halbzeit gespielt, hatten eine gute Ballsicherheit, ein gutes Positionsspiel, gute Abläufe", sagte Streich, ,,und wir haben auch gegen den Ball sehr fleißig gearbeitet, die vorderen drei auch schlau." Der Lohn war das Tor des formstarken Sallai (10.), eingeleitet von Christian Günter und vorgelegt von Demirovic. Der Ungar hätte nach erneutem Demirovic-Zuspiel auch nachlegen können, scheiterte aber an Torwart Yann Sommer (22.). Der Keeper kratzte zudem kurz vor der Pause einen Ball von Höler (45.+1) von der Linie, der nur um Millimeter nicht in vollem Umfang dahinter war.

Taktikumstellung

Nach der Unterbrechung kam die Borussia mit einem personellen Wechsel und einer taktischen Umstellung zurück auf den Platz, spiegelte das System der Freiburger und trat aggressiver auf. Der Sport-Club hatte kaum noch Zugriff auf das Spiel, ließ aber trotzdem wenig zu. Der Ausgleichstreffer durch Marcus Thuram (53.) war unglücklich, denn er wurde von Baptiste Santamaria unhaltbar für Torwart Florian Müller abgefälscht. Am zweiten Treffer Thurams (60.), der sich nach einem Pass die Linie entlang gegen Philipp Lienhart durchsetzte, hatte Müller jedoch Anteil, weil er weit herausgekommen war. ,,Der Ball war sehr hart gespielt, er konnte ihn gerade so annehmen, dass er perfekt in den Lauf rollt", erklärte der SC-Keeper bei DAZN, ,,ich habe spekuliert, dass er nicht drankommt, und dann ist es schwierig, dann komme ich nicht mehr zurück."

Zwei Videobeweise

Hinzu kamen noch zwei Videobeweise. Im ersten Fall half er den Freiburgern, weil ein Eigentor von Santamaria (68.) wegen eines vorherigen Fouls an Manuel Gulde aberkannt wurde. Das galt aber auch für den vermeintlichen Ausgleichstreffer von Keven Schlotterbeck (90.+5), bei dem fünf Pässe zuvor Höler mit der Hacke im Abseits gestanden hatte. Womit die Freiburger ähnlich haderten, wie mit ihrer schlechten Chancenverwertung in der ersten Hälfte. ,,Für uns ist es eine sehr bittere Niederlage, aber so gut sind wir einfach noch nicht, dass wir dann in der ersten Halbzeit das zweite machen", erklärte Streich, ,,wir sind natürlich sehr enttäuscht."

Startelfdebüt für Keitel

Neben der guten ersten Hälfte gab es auch noch Freude über das Startelfdebüt in dieser Saison von Youngster Yannik Keitel, der den gesperrten Nicolas Höfler sehr gut vertrat. Der 21-Jährige hat laut Streich ein ,,klares und gutes Spiel" gemacht, ,,er war nicht nervös", und für die Mannschaft sei das perspektivisch ein gutes Zeichen.

Bundesligapremiere von Nishan Burkart

Die Bundesligapremiere von Stürmer Nishan Burkart aus der U23 war hingegen schwierig, denn er kam erst in der Schlussphase, als der Sport-Club dem Rückstand hinterherlief. Vielleicht könnte er aber schon im kommenden Auswärtsspiel am Freitagabend in Bielefeld wieder gefragt sein, denn in der Offensive wird es Personalprobleme geben, da Demirovic und Höler die fünfte Gelbe Karte gesehen haben, und Grifo weiter fehlen dürfte.


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