Über zwei Wochen war er Probespieler beim FC Hansa Rostock, jetzt hat der Windschläger Harry Föll beim Drittligisten einen Vertrag bis 2019 unterschrieben.
<p> »Seit ich klein bin, wollte ich Profi werden. Das habe ich erreicht und will jetzt natürlich mehr«, sagt der 19-Jährige, der im vergangenen Jahr noch in der U19 des 1. FC Heidenheim spielte.<br /> Eigentlich war das Probetraining beim Ex-Bundesligisten nur auf zwei Tage angelegt, doch dann hieß es schnell, dass Föll ins Trainingslager auf die Insel Rügen mitkommen solle. In drei Testspielen zeigte er stets gute Leistungen, traf in jeder Partie, in der letzten am vergangenen Dienstagabend sogar doppelt.</p> <p> »Er passt zu uns. Wenn das Gesamtpaket mit Vertragslaufzeit und dem Finanziellen stimmt, werden wir ihn übernehmen«, hatte Trainer Pavel Dotchev schon am 1. Juli betont. Die Verhandlungen zogen sich aber bis jetzt in die Länge. Harry Fölls Freude, dass es am Ende doch geklappt hat, schmälert das nicht: »Ich wurde noch nie so freundlich aufgenommen wie hier. Es ist ein überragender Zusammenhalt, manche sind schon richtige Freunde geworden.«</p> <p> Pavel Dotchev jedenfalls ist sehr angetan vom jungen Mann aus der Ortenau. »Harry hat in den Trainingseinheiten und Testspielen einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Mit seiner Schnelligkeit hat er unser Spiel über die rechte Seite beleben können und sich mit Toren für seine guten Leistungen belohnt. Er ist ein junger, talentierter Spieler, der auch menschlich sehr gut in das Team passt. Wir freuen uns auf die Arbeit mit ihm.«</p> <p><strong>Teamkollege von Kai Eisele</strong><br /> Nachdem Hansa im vergangenen Jahr den Abstieg nur knapp verhindern konnte, gibt es nun einen Umbruch mit vielen jungen Spielern. Föll ist Neuzugang Nummer 13, einer davon ist auch der Friesenheimer Torhüter Kai Eisele (wir berichteten). Dass der Windschläger dafür ans andere Ende Deutschlands ziehen muss, nimmt er gerne in Kauf: »Das kann man sich nicht aussuchen, ich wollte Profi werden, egal wie. Und Rostock ist ein toller Traditionsverein, die Hütte ist immer voll.«</p> <p> Der gebürtige Offenburger hätte sogar noch weiter wegziehen können, schließlich gab es ein Angebot vom philippinischen Rekordmeister Global FC. Weil seine Mutter von den Philippinen stammt, hat ihn auch schon Nationaltrainer Thomas Dooley kontaktiert. Nach zwei Siegen aus zwei Spielen ist die Mannschaft auf dem besten Weg, sich für die Asienmeisterschaft 2019 zu qualifizieren. »Thomas Dooley hat gesagt, er würde mich gerne mal einladen. Das wäre ein Traum, sich international zu präsentieren und die Mutter stolz zu machen«, schmunzelt Föll.</p> <p><strong>TuS Windschläg der Heimatverein</strong><br /> Vom TuS Windschläg war er mit neun Jahren zum Offenburger FV gewechselt, zur D-Jugend zog es ihn zum SC Freiburg, zur A-Jugend dann nach Heidenheim. In der B-Jugend-Bundesliga beim Sportclub war er als Innenverteidiger gesetzt, beim Zweitliga-Nachwuchs wurde er zur Offensivkraft umgeschult und war auch Kapitän.</p> <p> Bei der »Ideallösung«, wie Berater Andreas Krause Rostock bezeichnete, ist Föll nun als Rechtsaußen eingeplant ? und hat kaum Zeit, sich einzuleben. Am 22. Juli startet bereits die Saison bei Sportfreunde Lotte, danach wartet mit Großaspach, Rot-Weiß Erfurt und dem SV Meppen die erste englische Woche. Das Highlight gibt es am 14. August: Bundesligist Hertha BSC gastiert in der ersten Runde des DFB-Pokals, das Spiel wird als einziges live im Free-TV gezeigt. Mit Föll und Eisele könnten gleich zwei Ortenauer das Trikot mit der Kogge tragen.</p> <p> </p>