Landesliga 1 
SV Freistett hat den Turn-Around nicht geschafft
Fußball-Abteilungsleiter Ewald Merkel ... Bildquelle Verein

Der SV Freistett hat in der Fußball-Landesliga die Saison 2018/2019 auf Rang 14 mit 26 Zählern beendet und damit das Saisonziel »Klassenerhalt« nicht erreicht. Bis zum Himmelfahrtstag konnte das Team um Trainer Christian Faulhaber aber noch auf »fremde Hilfe« hoffen, doch die Niederlage von Vizemeister SG Durbachtal im Relegationsspiel zur Verbandsliga besiegelte schließlich den Abstieg des SVF. Fußball-Abteilungsleiter Ewald Merkel und seinem Stellvertreter Sebastian Schmidt fehlte vor allem in den sogenannten »Sechs-Punkte-Spielen« in der Saison-Endphase ein Aufbäumen der Mannschaft. »Wir schafften den Turn-Around nicht mehr, der uns in der Vorrunde noch gelungen ist«, waren sich beide im Gespräch mit der Mittelbadischen Presse einige.

Wie groß war die Enttäuschung nach dem 1:6 des SC Durbachtal im Relegationsspiel gegen den SV Weil und der Tatsache, dass der SV Freistett kommende Saison nun doch runter muss in die Bezirklsiga?
Sebastian Schmidt: Natürlich waren auch wir enttäuscht, dass es der SC Durbachtal trotz guter Ausgangslage dann doch nicht gepackt hat. Die größere Enttäuschung herrschte bei uns aber vor allem nach der herben Klatsche in Rastatt, als der Abstieg quasi sportlich besiegelt wurde und im Nachhinein ein Punkt für den Klassenerhalt sogar gereicht hätte. Das war schon bitter für alle Beteiligten. Aber wir sind schlussendlich ohne Wenn und Aber verdient abgestiegen.

Sicher wurde die vergangene Saison bereits analysiert. Was waren nach Ihrer Meinung die Gründe für den Abstieg des SV Freistett?
Ewald Merkel: Dass eine schwere Saison vor uns liegt, war allen Verantwortlichen bewusst. Wir sind nach dem erfolgreichen Saisonauftakt schon mit der großen Hypothek von zehn sieglosen Spielen in Folge denkbar schlecht in die Saison gestartet. Nachdem wir einen großen Umbruch und den Verlust einiger Leistungsträger zu verkraften hatten, musste sich das neu zusammengestellte Team und Neu-Trainer Christian Faulhaber erst einmal finden, was durch ausbleibende Erfolgserlebnisse zusätzlich erschwert wurde. Trotzdem konnte man nach einem beeindruckenden Zwischenspurt dann noch auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern und kam auch nach der Winterpause gut aus den Startlöchern. Im Anschluss ist die Mannschaft jedoch wieder mehr und mehr in alte Muster verfallen, musste Verletzungen von Leistungsträgern verdauen und wirkte nach jeder weiteren Niederlage mut- und kraftloser. Wir schafften den Turn-Around nicht mehr, der uns in der Vorrunde noch gelungen ist.

In der Schlussphase der Runde, in sogenannten »Sechs-Punkte-Spielen«, hat das Team von Trainer Christian Faulhaber deutlich geschwächelt. War der Druck in dieser Phase vielleicht doch etwas zu groß? 
Schmidt: In den sogenannten »Sechs-Punkte-Spielen« konnten wir in der Rückrunde nur gegen den TSV Loffenau unsere Leistung abrufen. In weiteren Spielen gegen FV Würmersheim, SV Stadelhofen oder Rastatter SC  hat man teilweise verzweifelt auf ein Aufbäumen gewartet, was sicher nicht alleine damit erklärt werden kann, dass wichtige Spieler verletzt oder gesperrt waren. In Summe hat dann vielleicht doch der ein oder andere Führungsspieler und somit auch Qualität in unserem  Kader gefehlt.

Im Bezirksoberhaus kennt sich der SVF sicher noch gut aus. Wie groß sind die Hoffnungen auf eine schnelle Landesliga-Rückkehr?
Merkel: Die vergangene Saison hat gezeigt, dass die Absteiger aus der Landesliga sich mehr als schwer getan haben und man solch einen Abstieg als Mannschaft und Verein erst einmal verdauen muss. Wir tun daher sicher gut daran, uns erst einmal auf uns zu konzentrieren und wieder ein konstantes Leistungsniveau zu erreichen, bevor wir Saisonziele ausrufen. Der Kader der ersten Mannschaft hat jedoch kaum Abgänge zu verzeichnen und konnte sogar noch einmal verstärkt werden. Personell sehe ich uns auf dem Papier gut genug aufgestellt, um in der Bezirksliga eine gute Rolle zu spielen. Aber das ist alles andere als ein Selbstläufer.

Welche personellen Veränderungen gibt es mit Blick auf die neue Saison?
Schmidt: Mit Nico Weiler (SV Sasbach) als Rückkehrer sowie Jonas Miklos (Kehler FV A-Junioren), Nicolas Silvan Miklos (TuS Legelshurst), Mohamed Houha (FV Gamshurst) und Keeper Stefan Ehlers (pausierte) als Neuzugänge, konnten wir bislang vielversprechende Spieler für die erste  Mannschaft verpflichten. Albert Neumann, Tayfun Celik (beide Spvgg Sundheim), Gwenael Jegou (unbekannt), Marcel Denk (Scherzheim) und Mikael Peter (unbekannt) werden uns verlassen.

Auf seiner Facebook-Seite sucht der SVF Spieler für die Reserve-Mannschaft. Deutet das auf einen leichten personellen Notstand hin?
Merkel: Unseren Reserveteams kommt der Abstieg sogar etwas entgegen, da wir unsere in der letzten Saison quantitativ dünn besetzte zweite Mannschaft, die nun weitere Spieler in den Ruhestand verabschiedet hat, in der Reservestaffel wieder einfacher besetzen können. Bei einem Klassenerhalt und getrennt stattfindenden Spielen wäre es schwer geworden, weiterhin drei Seniorenteams zu stellen, was ohnehin als echte Besonderheit zu bewerten ist. So können wir unsere »Dritte« vorerst wohl  weiterhin ins Rennen schicken, was uns sehr am Herzen liegt.

Wann ist beim SV Freistett Trainingsauftakt für die neue Saison?
Schmidt: Wir starten am 7. Juli unsere Saisonvorbereitung.


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