SV Linx: Freibier vom Präsidenten
Der quirlige Linxer Tim Keck enteilte beim Führungstreffer der Rheinauer der gesamten Abwehr des SC Durbachtal. Bildquelle Frank Seiter

Fußball-Verbandsliga: Der SV Linx beschenkte Hans Weber zum 88. Geburtstag mit einem 3:2-Sieg im Derby gegen den SC Durbachtal und der Tabellenführung für eine Nacht.

Ein besseres Geschenk als den 3:2-Heimsieg gegen Aufsteiger SC Durbachtal hätten die Fußballer des SV Linx ihrem Präsidenten Hans Weber zum 88. Geburtstag nicht machen können. Damit verbunden war die Tabellenführung in der Verbandsliga Südbaden - zumindest für eine Nacht. Auch nach acht Spielen ist der SVL noch ungeschlagen. Der im Urlaub weilende Weber bedankte sich und spendete per Telefon den 230 Zuschauern ein Fass Freibier.

Durbachtal wehrte sich nach Kräften, glich zweimal aus, musste sich am Ende aber geschlagen geben. Spielertrainer Dennis Kopf wusste, warum: ,,Wir machen vorne die Tore nicht und helfen hinten dem Gegner beim Toreschießen."

Das galt nicht für die Linxer Führung. Da hatte Innenverteidiger Mathieu Crouzat Stürmer Tim Keck mit einem Pass übers halbe Spielfeld in die Schnittstelle der SC-Abwehr bedient. Dauerläufer Keck umspielte Torhüter Daniel Herr und ließ die Linxer beim 1:0 (12.) erstmals jubeln.

"Das kann ich auch", mag Durbachtals Patrick Gür gedacht haben. Zehn Minuten später lief er allen davon und glich zum 1:1 aus. Dieser Pausenstand war zu wenig für Linx. Dann kam der Anruf des Präsidenten - und das schien auch beim Gülsoy-Team anzukommen. Der SVL-Coach stand nach den Ausfällen von drei Stammspielern erstmals selbst in der Startelf, wechselte sich aber nach der Pause gegen Tarik Aras aus.

Je ein Elfmeter

Als Keck nicht mit fairen Mitteln zu stoppen war, verwandelte David Assenmacher mit seinem sechsten Saisontor den fälligen Strafstoß zur 2:1-Führung (53.) für Linx. Das brachte Durbachtal aber nicht aus dem Tritt. Der mit großer Leidenschaft kämpfende Aufsteiger bekam Hilfe von SVL-Stürmer Motasem Hammad. Der brachte an der Torauslinie Patrick Gür zu Fall, und SC-Kapitän Hannes Gütle ließ SVL-Keeper Simon Heering beim Strafstoß keine Chance. Es stand 2:2 (65.).

Eine Minute später passierte das, was SC-Coach Dennis Kopf Schützenhilfe nannte. Einen groben Schnitzer der SC-Abwehr nutzte Hammad zum Siegtreffer (66.). Durbachtal wehrte sich nach Kräften, wechselte fünfmal und lauerte auf Konter. Einen davon hätte Maximilian Baumgart beinahe zum erneuten Ausgleich genutzt, aber Heering im SVL-Tor verkürzte den Winkel.

Assenmacher probierte es nochmal aus der Distanz, konnte aber Herr nicht überwinden. ,,Es war ein schönes Gefühl, nach 394 Tagen Verletzungspause wieder auf dem Spielfeld zu stehen. Wir haben nicht das gespielt, was wir bisher gezeigt haben, waren zu hektisch, aber wir sind weiterhin ungeschlagen - was will man mehr?" meinte der Linxer Coach Sinan Gülsoy. Kontrahent Dennis Kopf bedauerte die knappe Niederlage: ,,Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat gefightet, sich aber leider nicht belohnt."

Am Mittwoch (17 Uhr) folgt das nächste Highlight. Dann empfängt der SVL den Oberligisten SV Oberachern zum Pokal-Achtelfinale.

Statistik

SV Linx - SC Durbachtal 3:2 (2:1)

Linx: Heering - Moser, Crouzat, Schwenk, Armbruster, Metzinger, Gülsoy (46. Aras), Assenmacher (90. Yücekaya), El Manssouri (70. Bouki), Hammad (83. Baumann), Keck (72. N'Semi-Segui).

Durbachtal: Herr - Bounatouf (59. Meyer), Hefner, Frank, Gütle, Bohnert, Sandhaas (64. N. Martin), Reiss (59. Hauser), Kopf, Gür (83. Baumgart), L. Martin (74. Damm).

Schiedsrichter: Hamidi (Rastatt) - Zuschauer: 230.

Tore: 1:0 Keck (12.), 1:1 Gür (23.), 2:1 Assenmacher (53./Foulelfmeter) 2:2 Gütle (65./Foulelfmeter), 3:2 Hammad (66.).


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