Fußball-Bundesliga: Der SC Freiburg setzt seine negativen Auftritte in Dortmund fort, verliert 0:4, tritt weder mutig noch selbstbewusst auf und kassiert auch noch zwei Platzverweise.
Es bleibt auch unter Julian Schuster dabei, dass der SC Freiburg bei Borussia Dortmund nicht gewinnen kann beziehungsweise richtig schlecht aussieht. Zur bitteren 0:4-Niederlage beim BVB kamen diesmal noch zwei Platzverweise. Patrick Osterhage fehlt im nächsten Heimspiel, Junior Adamu nach seinem Frustfoul wohl noch etwas länger.
,,Das ist eine Niederlage, die sehr schmerzhaft und ernüchternd ist, einerseits durch das Ergebnis, andererseits durch die Platzverweise", sagte Schuster. Die beurteilte der SC-Trainer differenziert. Osterhage sah nach einer Stunde zwei Gelbe Karten innerhalb weniger Minuten, die zweite, weil er Marcel Sabitzer nach einem Fehlpass von Matthias Ginter am Strafraum aufhalten wollte. Das könne passieren, fand Schuster. Was sich Adamu geleistet hat, hingegen nicht.
Der eingewechselte Stürmer schlug abseits des Spielgeschehens Waldemar Anton den Ellenbogen ins Gesicht, was der Videoschiedsrichter entdeckte. ,,Das ist eine Aktion, die nicht zu uns als Mannschaft passt. Es ist in keinster Weise das Gesicht, das wir zeigen wollen", betonte der SC-Coach. ,,Wir wollen geschlossen Rückschläge im Laufe eines Spiels positiv wegstecken und dürfen uns zu solchen Momenten nicht hinreißen lassen. Das weiß er, das bereut er auch schon."
Nicht der Tag von Höler
Rückschläge gab es für Freiburg einige in Dortmund - den ersten gleich in der Anfangsphase, als Maximilian Beier (7.) das Führungstor für den BVB erzielte. Dem Sport-Club gelang offensiv hingegen kaum etwas. Für den verletzten Eren Dinkci spielte Osterhage als hängende Spitze, Nicolas Höfler und Maximilian Eggestein bildeten die Doppelsechs. In der Spitze durfte zum ersten Mal in dieser Saison Lucas Höler von Beginn an spielen, bewarb sich aber nicht für weitere Startelfeinsätze.
Bei einer Dreifachchance in der 24. Minute scheiterte zunächst Vincenzo Grifo an Torwart Gregor Kobel, dann setzte Höler den Abpraller an die Latte und blieb auch im Nachschuss erfolglos. ,,Das hätte uns gut getan, da den Ausgleich zu machen", sagte Schuster. So aber zog der BVB noch vor der Pause davon, als Felix Nmecha (40.) mit seinem Distanzschuss SC-Keeper Noah Atubolu nicht gut aussehen ließ. Und als Julian Brandt (66.) nach dem Platzverweis gegen Osterhage den Freistoß direkt verwandelte, war das Spiel entschieden, in dem Jamie Gittens (77.) noch den 4:0-Endstand erzielte.
,,Insgesamt war es in allen Belangen zu wenig", gab Eggestein zu. Sein Trainer bestätigte das. ,,Wenn du bei so einem Gegner etwas Zählbares mitnehmen willst, brauchst du ein Spiel, in dem du in allen Bereichen an deine persönlichen Grenzen kommst, das haben wir geschlossen nicht geschafft", so Schuster. Es sei nicht gelungen, ,,mutig und selbstbewusst aufzutreten und leidenschaftlich zu verteidigen". Vor dem Heimspiel gegen Mönchengladbach am Samstag will er das ,,als Chance sehen, sehr selbstkritisch und ehrlich miteinander umzugehen".
Vor allem müssen die Freiburger eine Lösung finden, wieder torgefährlicher zu werden, nachdem sie in den letzten drei Spielen keinen Treffer erzielt haben.