Karlsruher SC: Geärgert, gesteigert, gewonnen
Der Karlsruher Bambah Conté (M.) jubelt mit den Mannschaftskameraden über seinen Treffer zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung. Bildquelle Daniel Karmann/dpa

2. Fußball-Bundesliga: Nach einer katastrophalen ersten Hälfte gewinnt der Karlsruher SC in Fürth noch mit 3:2 und empfängt als Tabellenzweiter am Sonntag den Hamburger SV.

Als die Karlsruher Spieler nach ihrem 3:2-Sieg in die Interviewzone des Fürther Stadions kamen, waren sie schwerer zu verstehen als üblich. Ziemlich laut drangen noch Minuten nach dem Abpfiff die Jubelgesänge aus der Gästekurve ins Stadioninnere. Die gut 2500 KSC-Fans hatten gleich zwei Gründe zum Feiern. Zum einen die drei Punkte, die eher glücklich zustande gekommen waren. Und zum anderen den Blick auf die Tabelle: Dort rangiert der KSC am Ende des 13. Spieltages auf dem zweiten Platz.

Es spricht allerdings für die Verantwortlichen der Badener, dass sie bei aller Freude über den Dreier keine Schwamm-drüber-Mentalität an den Tag legten, sondern das Spiel offen und ehrlich analysierten. Inklusive der ersten Halbzeit: ,,Das war in allen Belangen nicht ausreichend für die Zweite Liga", sagte Sebastian Freis, der Bereichsleiter Sport. Trainer Christian Eichner sprach über die ersten 45 Minuten gar von einem ,,furchtbaren Fußballspiel meiner Mannschaft".

Tatsächlich spielte der KSC eine Halbzeit lang ideenlos und ohne jedes Tempo. Immer wieder wurde der Ball zurückgespielt, von wo aus mehr lange Bälle gespielt wurden als ansonsten in drei Spielen zusammen. Logische Konsequenz war die Fürther Führung durch Branimir Hrgota (20.).

In der Pause wurde es laut

In der Pause, so erzählten es später die KSC-Spieler, wurde es dann laut. Und siehe da: Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff fiel der 1:1-Ausgleich, als Marvin Wanitzek nach einer Flanke von Fabian Schleusener die Latte traf und Budu Zivzivadze den Abpraller verwertete (46.).

Der KSC war nun besser im Spiel und wurde belohnt, als der eingewechselte Bambah Conté in der 74. Minute aus zehn Metern zum 2:1 traf, ehe Fürths Keeper Manuel Noll den Ball ohne jede Not Fabian Schleusener in die Füße spielte und dadurch dessen dritten Saisontreffer ermöglichte.

Nach dem 2:3-Anschlusstreffer durch Sacha Bansé (83.) retteten die im zweiten Durchgang verbesserten Karlsruher die Führung über die Ziellinie, und Eichner verhalf in der Nachspielzeit Dominik Salz zum Zweitliga-Debüt. Der 37-Jährige gehört zum Kader der in der Verbandsliga spielenden U23 des KSC. Bis zum übernächsten Samstag wird der KSC in drei Pflichtspielen - unter anderem im Pokal gegen den FC Augsburg - gefordert sein. Glaubt man Eichner, darf sich der berufstätige Salz dann auf weitere Einsätze freuen.

Den Rückenwind aus dem Fürth-Spiel will er in die neue Trainingswoche mitnehmen. In der, das kündigte Eichner nach Spielende an, gibt es nach dem glücklichen Sieg in Fürth einiges zu besprechen: ,,Ich bin kein Trainer, der sagt: Klasse, wir haben 3:2 gewonnen und sind jetzt Zweiter. Ich bin dafür, dass wir da ein bisschen unangenehmer zueinander sind." Schließlich müsse man ,,nächsten Sonntag auch unangenehm sein, nur so werden wir eine Chance haben". Dann empfängt der KSC als Tabellenzweiter den Hamburger SV, der sich am Sonntag von Trainer Steffen Baumgart trennte.


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