2. Fußball-Bundesliga: Die Badener müssen genau in dem Moment bei den Franken ran, wo sie mit Trainer Jan Siewert und Sportdirektor Stephan Fürstner einen Neustart erzwingen wollen.
Zum Start der letzten Etappe des Fußballjahres 2024 mit noch fünf Punktspielen und dem Achtelfinale des DFB-Pokals ist der Karlsruher SC am Samstag (13 Uhr) bei der Spvgg Greuther Fürth zu Gast. Hinsichtlich Personal und Taktik der Franken gibt es Fragen.
Die Fürther haben sich nach dem mit 0:4 verlorenen Derby gegen Nürnberg am 20. Oktober sowohl von Chefcoach Alexander Zorniger als auch von ihrem Geschäftsführer Sport, Rachid Azzouzi, getrennt, aber erst in der zurückliegenden Länderpause final reagiert.
Denn unter der Regie von Interimscoach und U23-Trainer Leonhard Haas legte Greuther zwar einen 4:3-Sieg auf Schalke hin, flog dann aber im DFB-Pokal in Regensburg raus (0:1) und zog auch gegen Darmstadt (1:5) sowie zuletzt in Köln (0:1) den Kürzeren.
Um den Blick wieder nach oben richten zu können, hat der Tabellen-13. sein fußballerisches Schicksal in die Hände von Jan Siewert (42) gelegt, der bis 12. Februar zunächst Nachwuchs- und dann Cheftrainer des FSV Mainz war. Und Stephan Fürstner (37), der 178 Profispiele für Fürth bestritt, ist der neue Sportdirektor.
Günther und Pfeifer verletzt
Unter diesen Voraussetzungen wäre alles andere als ein Heimsieg gegen den KSC eine Enttäuschung. Der Neustart der Franken wird einerseits gefährlich für die Badener, beinhaltet andererseits aber auch eine Chance. Denn Fürth steht unter Erfolgsdruck.
Doch auch der KSC muss punkten. Die Mannschaft von Trainer Christian Eichner, dessen Vertragsverlängerung samt der seines Co-Trainers Zlatan Bajramovic am Dienstag im Vorfeld der Mitgliederversammlung endlich bis 2027 schriftlich vereinbart wurde, hat von den letzten sieben Punktspielen nur eines gewonnen, am 20. Oktober in Ulm. Ansonsten gab es vier Remis und zwei Niederlagen.
Die personellen Voraussetzungen, in Fürth zu punkten, sind nicht optimal. Lasse Günther und Luca Pfeifer sind verletzt. Nicolai Rapp leidet unter den Nachwirkungen einer Grippe. Bosniens Nationalspieler Dzenis Burnic saß nach dem Nations-League-Spiel gegen die Niederlande (1:1) wegen Schneefalls in seiner Heimat fest und kam erst am Donnerstag Abend nach Karlsruhe. ,,Ansonsten sind alle da und gesund", erklärte Eichner bezüglich Budu Zivzivadze (Georgien) und der deutschen Nationalspieler Marcel Beifus (U21) und Torwart Max Weiß (U20).
Mit dem bisherigen Saisonverlauf und Platz vier, nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter Hannover 96, ist der KSC-Coach natürlich zufrieden. Dennoch mahnt Eichner Steigerungen an - in allen Bereichen: ,,Wir müssen besser werden, als Mannschaft und individuell." Es seien oft nur Nuancen, die ein Spiel kippen.
Vor allem aus der zweiten Reihe des Kaders erwartet der KSC-Coach, dass ihm mehr Spieler ,,die Entscheidung schwer machen", was die Startelf betrifft. Der Konkurrenzkampf, betont er, müsse aus dem aktuellen Aufgebot entstehen: ,,Niemand schreit nach Neuverpflichtungen!"