Hat der SC Freiburg eine Sternstunde?
Freiburgs Kapitön Christian Gpnter (l.) und Trainer Christian Streich. Bildquelle Soeren Stache/pa

DFB-Pokal: Das Freiburger Team von Christian Streich greift heute in Berlin gegen RB Leipzig nach dem DFB-Pokal. Alle sind um Normalität bemüht - aber normal ist rein gar nichts.

Für Christian Streich und Christian Günter ist es nicht das erste Finale in Berlin, aber diesmal ist alles ein paar Nummern größer als in der A-Jugend. Am Tag vor dem DFB-Pokal-Finale gegen RB Leipzig am Samstag (20 Uhr, live in der ARD) saßen der Trainer und der Kapitän des SC Freiburg schon mal im Olympiastadion, im Pressekonferenzraum gemeinsam mit Domenico Tedesco und Peter Gulacsi von RB. Und sie versuchten, das größte Spiel der Vereinsgeschichte nicht noch größer zu machen, als es ohnehin schon ist.

"Normale Woche"

,,Es ist wichtig, mit guter Balance ins Spiel zu gehen", sagte Streich, ,,die Jungs sind sehr hungrig, aber nicht angespannt, und ich sehe auch keine Nervosität." Der neben ihm sitzende Günter bestätigt das, indem er von einer ,,normalen Woche wie vor anderen Spielen auch" berichtet, ,,wir gehen es genauso an wie sonst auch, haben akribisch gearbeitet und einen Matchplan". Über den verriet er natürlich nichts.

RB-Trainer Tedesco verwies auf nur 15 Gegentore in der Rückrunde. ,,Aber wir spielen alles andere als defensiv", fügte er hinzu. Die beiden 1:1 zwischen den Pokalfinalisten in den Bundesligaduellen sprechen zumindest für eine ausgeglichene Partie. Streich schöpft seinen Optimismus auch aus dem Weg, der den Sport-Club nach Berlin geführt hat: ,,Wir haben fünfmal auswärts gewonnen." Deswegen sei er nun auch gerne in die Hauptstadt gereist - ,,besonders, wenn 40.000 hier sind". Er selbst kenne einige, die gekommen sind, obwohl sie keines der rund 26.000 Tickets für SC-Fans ergattern konnten.
Günter konnte sich ebenfalls nicht vor Anfragen retten, und musste sein Handy deswegen zeitweise auf die Seite legen. Das wird er auch am Samstag tun. ,,Ich will mich fokussieren und nicht mehr darum kümmern, wie andere ins Stadion kommen", scherzte der 29-Jährige. Er hat schon zweimal den DFB-Junioren-Pokal gewonnen, einmal zusammen mit Streich, der ihn insgesamt dreimal holte. ,,Das war einzigartig, und mit den Profis wird es auch einzigartig", glaubt der SC-Coach.

Stätte des Triumphes

Am Abend vor dem Spiel kehrten beide zurück an den Ort, an dem sie die Titel mit der U 19 gefeiert haben, ins Stadion am Wurfplatz im Olympiapark. Dorthin wurde das Abschlusstraining für beide Teams wegen des Relegationsspiels von Hertha gegen den Hamburger SV am Donnerstagabend verlegt. Auf dem Hauptplatz war Rasenpflege angesagt. Personell hat es beim Sport-Club im Vergleich zum Abschluss der Bundesliga keine großen Veränderungen gegeben. Kevin Schade und Yannik Keitel fehlen weiterhin, Noah Weißhaupt könnte nach seiner Schulterverletzung aber eventuell als Joker infrage kommen.
,,Alle an Bord, wir können aus dem Vollen schöpfen", meldete hingegen Tedesco, der zudem viel Pokal-Erfahrung in seinem Team hat. Schließlich stand Leipzig schon zweimal im Endspiel, hat allerdings beide verloren, einmal gegen Bayern und letztes Jahr gegen Dortmund. Der Gegner ist für den 36-Jährigen ,,kein kleiner Verein mehr, aus meiner Sicht ist es ein deutscher Topverein".

Dieses Etikett wollte sich Streich nicht unbedingt anheften lassen, auch wenn er die Lobeshymnen gerne hört, und sich über die bundesweite Aufmerksamkeit freut. Auch er verwies darauf, dass er einige Spieler im Team hat, die schon reichlich Erfahrungen gesammelt haben, wenn auch nicht in einem Finale. Zu gern würden Streich und Günter am späten Samstagabend wieder im Presseraum des Olympiastadions sitzen und sich die obligatorischen Bierduschen abholen.


Werde Teil der Fußball-Community in der Ortenau und repräsentiere Deinen Verein.
Am Ende der Saison verlosen wir
attraktive Prämien!