Kreisliga B St. 2 Baden-Baden 
SV Neusatz zeigt Moral und wird belohnt
Kampf um jeden Ball: SVN-Torjäger Yusuf Büyükasik (links) und Baden-Badens Muhammed Baldeh schenken sich nichts. Bildquelle Alessio Ippolito

Der Meister und Kreisliga-A-Aufsteiger erkämpft sich in Unterzahl ein 2:2 gegen den SC Baden-Baden.

Es roch förmlich nach Toren. Und die (g)o(a)lfaktorische Erwartungshaltung wurde nicht enttäuscht - am Ende eines munteren Schlagabtausches stand ein leistungsgerechtes 2:2-Remis. Zwar hätte Grün-Weiß im Kräftemessen mit der „Torfabrik" des SC Baden-Baden (die vor der Partie erzielten 99 Treffer der Kurstädter bedeuten den Liga-Bestwert) seinen Fans im letzten Heimspiel der Saison nur allzu gerne einen dreifachen Punktgewinn beschert. Doch angesichts der Tatsache, dass man die letzten 20 Minuten der Begegnung in Unterzahl bestreiten musste - beim verletzungsbedingten Ausscheiden von SVN-Skipper Luca Dörr war das Neusatzer Wechselkontingent bereits erschöpft - fühlte sich das Unentschieden doch ganz okay an.

Vor stimmgewaltiger Kulisse gelang der Heimelf zunächst ein Auftakt nach Maß: Schon beim ersten Angriff der „Verdeblancos“ sprang ein Elfmeter heraus, als eine Hereingabe von Luca Parise durch SC-Akteur Muhammed Baldeh in Volleyball-Manier kurios „weggebaggert" wurde. Defensivstratege Denis Lubini verwandelte den Strafstoß souverän zur 1:0 Führung (2. Minute). Nach diesem Blitzstart überließen die Heimkicker allerdings zunehmend den Kurstädtern das Spielgeschehen. In der 12. Minute durften diese dann ebenfalls frohlocken: Eine von links in Richtung Tor gezogene Flanke erwischte SC-Angreifer Alexandre Agnimel per Kopf und verlängerte den Ball zum 1:1 ins Neusätzer Heiligtum. Die Rot-Weißen blieben dran und hatten durch den früheren Landesligatorjäger Oleg Fischmann, der einen Freistoß aus 22 Metern in die Mauer donnerte (14.) sowie Nasser Betalebs Dribbling (15.; hier war der vierte SVN-Verteidiger dann Endstation) weitere gute Chancen.

Es ging nun munter hin und her. In der 40. Minute spielte Heimangreifer Marco Klöpfer einen tollen Schnittstellenpass auf Friedriszik, dessen Abschluss SC-Keeper Auer glänzend parierte. Übertroffen wurde Letzterer aber noch von Heimkeeper Lukas Justus, der Sekunden vor dem Pausenpfiff - SC-Angreifer Bentaleb hatte eine Rechtsflanke aus nur sieben Metern wuchtig aufs Neusätzer Gehäuse geköpft - mit einer unglaublichen Parade einen Einschlag im SVN-Tor verhinderte.

Zu Beginn von Durchgang zwei hatte in Minute 48 der Anhang der Einheimischen schon den Torschrei auf den Lippen, ein listiger Heber von Klöpfer aus halblinker Position krachte jedoch an die Querlatte. Nur zwei Zeigerumdrehungen später drang Baden-Badens Stürmer Sefedini in den Sechzehner der „Verdeblancos“ ein und visierte mit Macht den Neusätzer Torwinkel an; sein Geschoss verfehlte das Kreuzeck dabei nur um wenige Zentimeter. Nicht nur in dieser Phase wurde deutlich, dass der Plan von SVN-Coach Heiko Apfelböck, durch energisches Draufgehen Zuspiele auf die gefährlichen Gästestürmer zu unterbinden, von seiner Elf häufig nur unzureichend umgesetzt wurde. Dies sollte sich nach 56 Minuten erneut rächen: SC-Angreifer Fischmann war nach einem abgewehrten Freistoß schneller als sein Gegenspieler und staubte zum 1:2 ab (57.).

Auf Seiten der Einheimischen setzte Sturmtank Luca Parise in der 68. Minute ein Ausrufezeichen: Gut 25 Meter vor dem Baden-Badener Gehäuse eroberte er zunächst energisch den Ball, zog sofort in den Strafraum und schloss aus spitzem Winkel ab - doch SC-Schlussmann Auer bügelte den Patzer seiner Vorderleute per Fußabwehr wieder aus. Kurz darauf musste der SVN-Kapitän Luca Dörr, einmal mehr ein Vorbild an Einsatzbereitschaft, verletzt von Bord (70.) und Grün-Weiß bestritt die verbleibende Spielzeit in Unterzahl.

Anders als im Hinspiel sollte die tolle Moral der „Verdeblancos“ aber nun belohnt werden: Abwehrbock Stefan Schweder schlug nach 86 Minuten einen zentimetergenauen Flugball auf den agilen Joker Büyükasik. Dieser bewies auf dem linken Flügel viel Übersicht und setzte mit seiner Seitenverlagerung den halbrechts am Strafraum postierten Florian Kiesner ein. Dieser legte sich den Ball mit dem ersten Kontakt glänzend zurecht und hämmerte das Spielgerät mit einem satten Linksschuss zum hoch verdienten 2:2-Endstand in die Torecke. Der Rest war Jubel.

 

 

Die weiteren Ergebnisse:

SpVgg Ottenau II - FC Neuweier 3:5 (1:3)

SV Mösbach - FV Haueneberstein 6:1 (4:0)

SV Oberachern II - SG Forbach-Weisenbach 3:1 (1:0)

OSV Rastatt - SV Niederbühl/Donau 3:3 (2:2)

SG Stollhofen/Söllingen - SV Altschweier 2:1 (0:0)

TuS Greffern - FV Rauental 4:1 (0:1)

 


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