2. Fußball-Bundesliga: Nach dem mit einem 2:2 überstandenen Duell in Magdeburg muss der Karlsruher SC beim Bundesligaabsteiger 1. FC Köln antreten. Die Hängepartie um Eichner dauert an.
Kann Christian Eichner auch am Sonntag (13.30 Uhr) in Köln beim Spitzenspiel der Zweiten Liga erneut seine bisher in allen sechs Punktspielen unveränderte Startelf aufs Feld schicken? ,,Das wird sich in den nächsten 24 Stunden entscheiden", sagte der Cheftrainer des Tabellenzweiten Karlsruher SC am Freitag.
Abwehrchef Marcel Franke musste beim 2:2 in Magdeburg wegen einer Adduktorenverletzung zur Pause in der Kabine bleiben. Und zu Wochenbeginn meinte der KSC-Coach noch: ,,Das sieht nicht so gut aus." Vier Tage später jedoch geht es dem Innenverteidiger laut Trainer ,,deutlich besser." Sollte Franke passen müssen, käme Christoph Kobald als Startspieler zum Zug.
Die zweite Personalfrage ist nicht ganz so bedeutend und betrifft den bisher ,,nur" als Einwechsler eingesetzten Offensivspieler Bambasé Conté, der mit den Nachwirkungen einer Infektion zu tun hat.
Bundesligaabsteiger 1. FC Köln gilt nicht nur unter Fachleuten als vermutlich beste Mannschaft der Zweiten Liga. ,,Das ist ja weitestgehend der Kader der letzten Saison", sagt Eichner über die Möglichkeiten seines Kollegen Gerhard Struber, dessen Schützlinge bisher zwar die meisten Tore erzielt haben (14), damit aber erst acht Punkte auf ihr Konto brachten. Nach zwei Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen rangieren die "Geißböcke" nur auf Platz neun.
Spezielles Spiel für Eichner
,,Die wollen sich mit drei Punkten gegen uns oben ran saugen", sagt Eichner dazu. Für seine Mannschaft werde in Köln wichtig sein, ,,das Stadion ruhig zu bekommen." Das heißt: dem Effzeh nach Möglichkeit nicht den Ball überlassen und die Räume eng machen. Für den KSC-Coach ist klar: ,,Wir sind in Köln nur krasser Außenseiter."
Auf ihn selbst warte im ehemaligen Müngersdorfer Stadion ein absolut besonderes Spiel, gab ,,Eiche" einen kleinen Einblick ins Private. Als Linksverteidiger bestritt er von 2011 bis 2013 66 Spiele für den 1. FC Köln. Das sei eine unfassbar wichtige Phase in seinem Leben gewesen. Er sei dort erstmals von zu Hause weg gewesen, ,,und meine Tochter ist in Köln geboren." Außerdem wurde Eichner im Sommer als Nachfolger von FC-Trainer Timo Schultz gehandelt.
Sein eigener Vertrag im Wildpark läuft am Saisonende aus, und die Dinge bezüglich einer Verlängerung seien in den letzten Monaten ,,auf den Weg gebracht worden und liegen auf dem Tisch", sagt Eichner und erklärt: ,,Mich gibt es nur im Paket." Damit meint er Co-Trainer Zlatan Bajramovic. Er sei total entspannt, meint der Trainer, denkt aber, "dass es langsam Zeit wäre zu entscheiden, ob wir es gemeinsam machen oder nicht."
Allem Anschein nach aber kann oder möchte der KSC Eichners Bedingungen nicht erfüllen und spielt auf Zeit. Hinter den Kulissen läuft also ein Machtkampf, den Geschäftsführer Michael Becker und Profi-Bereichsleiter Sebastian Freis zu verlieren drohen - vor allem dann, falls Eichner den Wildpark verlassen sollte.