Bundesliga 
SC Freiburg: Der Tank ist leer
SC-Trainer Christian Streich. Bildquelle dpa-pipeline

Den ersten Auswärtssieg der Rückrunde wollte der SC Freiburg in Hannover holen, doch daraus wurde nichts. Nach einer der schlechtesten Saisonleistungen verlor der Sport-Club 0:3, weil nach dem sicheren Klassenerhalt die Luft raus war. Hannover bot eines seiner besten Spiele, konnte den Abstieg aber nicht mehr verhindern.

Während die Hannoveraner Spieler trotz des Abstiegs von vielen Fans gefeiert wurden und einige mit Tränen in den Augen eine Ehrenrunde im Stadion drehten, versuchten die Freiburger zu erklären, warum sie an diesem Nachmittag nicht bundesligatauglich waren, wie es Nils Petersen bezeichnete. »Da muss man sich bei jedem einzelnen Fan entschuldigen, der hierher gereist ist oder sich das Gegurke im Fernsehen angeguckt hat«, sagte der Stürmer, der sechs Wochen nach seinem Muskelfaserriss erstmals wieder im Einsatz war und zusammen mit Florian Niederlechner die Spitze im 4-4-2 der Freiburger bildete.

Desolater Auftritt
Nach der ersten Halbzeit, in der Waldemar Anton (39.) die überlegenen Hannoveraner in Führung geköpft hatte, wechselte SC-Trainer Christian Streich sowohl Niederlechner als auch Rechtsverteidiger Pascal Stenzel aus und stellte auf eine Dreierkette mit Mike Frantz im Zentrum um. Die beiden neuen Offensivkräfte Luca Waldschmidt und Roland Sallai konnten allerdings nichts am desolaten Auftritt des SC ändern. Sallai war auf der ungewohnten rechten Abwehrseite sogar noch an der Entstehung des zweiten Gegentreffers durch Ilhas Bebou (51.) beteiligt. Auch beim unbedrängten Distanzschuss, mit dem Walace (81.) zum 3:0 traf, ließen die Freiburger Ordnung und Zweikampfverhalten vermissen.

»Es hat ausgesehen, als wenn wir der Absteiger wären und Hannover eine Mannschaft aus dem Mittelfeld«, ärgerte sich Streich, »wir waren viel zu langsam, mit den Beinen und mit dem Kopf - der Tank ist leer.« Auch wenn das Saisonziel bereits erreicht ist, konnte der SC-Coach mit dieser Niederlage nicht gut leben, zumal es bereits das achte sieglose Spiel in Folge war. Um neue Reize zu setzen und den Spannungsbogen anders zu aktivieren, war er es letzte Woche im Training etwas lockerer angegangen und hatte auch auf das normalerweise übliche ausführliche Video verzichtet. 

"Lange Videositzung"
Das wird den Spielern in dieser Woche nicht nochmal erspart bleiben. »Wir machen eine lange Videositzung und schauen uns den Scheiß an, den wir gespielt haben«, kündigte Streich an, »wir gehen in Konfrontation und auf den Trainingsplatz.« Austrudeln lassen werden die Freiburger die Saison also nicht, obwohl es für beide Mannschaften am Wochenende um nichts mehr geht, da Nürnberg wie Hannover bereits abgestiegen ist. Sie sind es sich und vor allem ihren Fans schuldig, findet auch Petersen. Keiner wolle mit neun sieglosen Spielen in die Sommerpause gehen, »es liegt an uns, den Fans nochmal was zu schenken und uns selbst auch«. Kapitän Frantz versprach ebenfalls, dass die Mannschaft »ein anderes Gesicht zeigen« wird »und alles dran setzt, dass wir gegen Nürnberg nochmal einen Sieg feiern«.


Werde Teil der Fußball-Community in der Ortenau und repräsentiere Deinen Verein.
Am Ende der Saison verlosen wir
attraktive Prämien!