Bundesliga 
SC Freiburg möchte die schlechte Mainz-Bilanz aufbessern
Mainz-Trainer Sandro Schwarz und Freiburgs Coach Christian Streich kennen sich gut und haben großen Respekt voreinander. Bildquelle dpa

Es ist alles andere als eine Erfolgsbilanz, die der SC Freiburg in Mainz vorzuweisen hat. In der Bundesliga hat der Sport-Club in neun Versuchen noch nie beim FSV gewonnen und will am Freitag (20.30 Uhr) im zehnten Anlauf den ersten Dreier aus Mainz mitbringen. Personell gibt es keine Veränderungen zur Vorwoche.

An den »wunderbaren Sieg im Pokal« hat Christian Streich positive Erinnerungen, doch außer dem 3:2 nach Verlängerung im Viertelfinale des DFB-Pokals im Februar 2013 gab es für den SC-Trainer in Mainz bislang nicht viel zu bejubeln. Zwei Unentschieden und vier Niederlagen lautet seine persönliche Bilanz, und auch vor seiner Zeit als Cheftrainer hat der SC nicht beim FSV gewonnen.« Ich kann mir vorstellen, dass es denen recht ist, dass gerade wir jetzt kommen«, sagte Streich. Denn Mainz liegt in der Tabelle zwar nur zwei Punkte hinter Freiburg, hat aber von den letzten acht Spielen sieben verloren.
»Sie scharren mit den Hufen, das würden wir auch«, erklärte der SC-Coach, »wenn wir nicht mit Hunger und Präsenz von der ersten Minute an da sind, werden sie uns überrennen.« Das hatten die Freiburger bereits im Hinspiel erleben müssen, in dem sie nach knapp 20 Minuten schon 0:2 zurücklagen und am Ende mit 1:3 verloren. Streich will diesem Spiel aber nicht mehr zu viel Bedeutung beimessen: »Wir haben uns entwickelt seitdem, jetzt sind wir auf Augenhöhe.« Taktisch und fußballerisch habe sein Team damals Probleme gehabt, »aber wir sind in dieser Saison besser geworden«.
Dazu haben die ­Freiburger immer wieder die Ausfälle wichtiger Spieler kompensieren können. Als sich Robin Koch verletzte, war Amir Abrashi trotz langer Verletzungspause zur Stelle, in der Innenverteidigung ersetzte zunächst Philipp Lienhart den am Oberschenkel verletzten Manuel Gulde hervorragend und als er selbst wegen einer Gehirnerschütterung ausfiel, sprang Nachwuchstalent Keven Schlotterbeck problemlos ein. Gegen Bayern kam Lucas Höler wegen der Verletzung von Nils Petersen zum Einsatz und erzielte das Tor.
Höler wieder in Startelf
Jetzt dürfte Höler auch bei seinem Ex-Verein, für den er in der zweiten Mannschaft 21-Drittliga-Tore schoss, wieder zur Startelf gehören, die genauso aussehen könnte wie beim 1:1 gegen München. »Sie haben es einfach gut gemacht«, sagte Streich, der keinen Grund für Wechsel sieht, sie aber auch nicht ausschloss. Schon vor dem Heimspiel hatte das Trainerteam verschiedene Überlegungen angestellt, wie Petersen ersetzt werden soll. Luca Waldschmidt und Florian Niederlechner, ebenfalls ein Ex-Mainzer, haben auch den Anspruch, von Beginn an zu spielen, mussten zuletzt aber auf der Bank Platz nehmen. »Wir hatten Optionen und Möglichkeiten, aber im Nachhinein war es so okay, wie wir es gemacht haben«, findet Streich.
Gegen Mainz spielen die Freiburger in dieser Saison heute sogar schon zum vierten Mal, denn nach der Hinspiel-Niederlage hat der Sport-Club im Wintertrainingslager in Spanien gleich zwei Testspiel gegen den FSV bestritten, die beide 2:2 endeten. Durch diese Spiele und ein gemeinsames Interview hat Streich auch FSV-Trainer Sandro Schwarz besser kennengelernt. »Sandro ist ein guter Trainer und er antwortet jetzt mit Energie«, sagte der SC-Coach bezogen auf die momentane Situation in Mainz, »wir müssen es schaffen, dass wir dort mal ein anderes Gefühl haben und mit einem Erfolgserlebnis nach Hause fahren.«
Vor fast genau einem Jahr war die Heimreise aus Mainz von besonders schlechter Laune begleitet. Bei der 0:2-Niederlage schrieb Schiedsrichter Guido Winkmann Bundesliga-Geschichte, als er die Mannschaften in der Halbzeitpause aus den Kabinen zurückholte, um nach einem verspäteten Videobeweis einen Elfmeter ausführen zu lassen.