Bundesliga 
SC Freiburg stürzt die Bayern
Der SC Freiburg jubelte über das Remis. Bildquelle dpa

Der SC Freiburg hat dem FC Bayern auch im Schwarzwald-Stadion einen Punkt abgeknöpft. Das Spiel endete erneut 1:1 und am Freiburger Tor waren die gleichen Spieler beteiligt wie in der Allianz-Arena, nur dass Lucas Höler auf Vorlage von Christian Günter diesmal zur frühen Führung und nicht zum späten Ausgleich traf.

Beinahe wäre Robert Lewandowski mal wieder zum Party-Crasher geworden. In der ersten Minute der Nachspielzeit tauchte er nach einer Flanke plötzlich frei vor dem Tor auf, köpfte jedoch daneben. Und zwei Minuten später hatte er nach einem Kopfball von Leon Goretzka an den Pfosten im Nachschuss den späten Siegtreffer auf dem Fuß, vergab aber ebenfalls und muss weiter auf seinen 200. Bundesligatreffer warten. »Am Ende ein bisschen glücklich« sei der Punktgewinn deshalb gewesen, gab SC-Trainer Christian Streich zu. Davor habe sein Team jedoch 60 Minuten »sehr mutig und sehr ruhig mit dem Ball« gespielt und sei über 90 Minuten »maximal an die Kante gegangen«.

Keeper Schwolow stark
Als die Bayern ihre Großchancen hatten - von denen zuvor auch Torwart Alexander Schwolow einige mit starken Paraden entschärft hatte -, muss es dem mittlerweile ausgewechselten Torschützen Lucas Höler vorgekommen sein, als wäre das Spiel längst in einer Verlängerung. Als er nach einer perfekten Flanke von Christian Günter mit dem Kopf das 1:0 erzielte, waren noch keine drei Minuten gespielt. Das zu erfahren, hat Höler überrascht. »Vor anstrengenden Spielen nehme ich mir vor, nicht auf die Uhr zu gucken«, erzählte der Torschütze. In der 15. Minute habe er dann zum ersten Mal doch geguckt und konnte es gar nicht glauben. »Wenn man so viel hin und her läuft wie gegen die Bayern, kommt es einem einfach viel länger vor.«

Nicht nur wegen seines frühen Führungstreffers hatten die Freiburger einen guten Start. Sie suchten immer wieder den Weg nach vorne und wurden dabei nicht hektisch. Nach einem Sololauf von Günter, der gleich mehrere Bayern stehen ließ, hatte Mike Frantz (18.) sogar die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Doch Jérôme Boateng klärte auf der Linie für den bereits geschlagenen Manuel-Neuer-Vertreter Sven Ulreich. Innenverteidiger Dominique Heintz hätte »gerne gesehen, wie das Spiel dann läuft«. Aber nach einer Ecke der Münchner, die der SC trotz mehrfacher Versuche nicht klären konnte, traf Lewandowski (22.) per Seitfallzieher zum Ausgleich.

Kovac verärgert
»Freiburg hat es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht«, lobte Bayern-Trainer Niko Kovac, der seine Spieler zuvor eindrücklich vor der besonderen Atmosphäre im Schwarzwald-Stadion und der Anfangs­offensive gewarnt hatte. Über das Ergebnis war er deshalb »nicht nur enttäuscht, sondern verärgert«. Eine vergleichbare Gemütslage war auch der FCB-Führungsriege um Uli Hoeneß und Karl-Heinz-Rummenigge anzusehen, als sie wortlos durch die Mixedzone ging. Schließlich bedeutete das Remis auch den Verlust der Tabellenführung, die Dortmund durch einen Last-Minute-Sieg wieder übernommen hatte.

Lucas Höler hatte das natürlich auch mitbekommen. »Aber wir gucken auf uns, und für uns ist der Punkt Gold wert«, sagte der 24-Jährige, der sich nicht dagegen wehrte, als »Bayern-Schreck« bezeichnet zu werden. »Zweimal gegen Bayern getroffen zu haben, ist ein Traum«, sagte er. Jetzt könnte Höler auch am Freitag in Mainz wieder auflaufen, denn Nils Petersen hat einen Muskelfaserriss im Oberschenkel und wird ein paar Wochen fehlen.


Top-Torjäger der Liga

1. Robert Lewandowski (FC Bayern München) 22
2. Francisco Alcacer García (Borussia Dortmund) 18
3. Luka Jovic (Eintracht Frankfurt) 17
Marco Reus (Borussia Dortmund) 17
Kai Havertz (Bayer 04 Leverkusen) 17
Wout Weghorst (VfL Wolfsburg) 17
Andrej Kramaric (TSG 1899 Hoffenheim) 17
8. Ishak Belfodil (TSG 1899 Hoffenheim) 16
Timo Werner (RasenBallsport Leipzig) 16
10. Yussuf Poulsen (RasenBallsport Leipzig) 15
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