Bundesliga 
SC Freiburg ist noch nicht satt
Nico Schlotterbeck (r., mit Vincenzo Grifo) könnte heute gemeinsam mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Keven in der Freiburger Startformation stehen. Bildquelle dpa

Mit großen Personalsorgen reist der SC Freiburg zum Auswärtsspiel beim Tabellen-Vierten Borussia Mönchengladbach (Freitag, 20.30 Uhr), da sowohl Lukas Kübler (gebrochenes Sprunggelenk) als auch Philipp Lienhart (Gehirnerschütterung) die Verletztenliste verlängert haben. Das ist die Chance für einen der Schlotterbeck-Brüder, vielleicht sogar für beide.

Angesprochen auf den 3:1-Sieg im Hinspiel gegen Mönchengladbach, rücken die personellen Probleme bei Trainer Christian Streich kurz in den Hintergrund. »Da war ich von Freude durchdrungen, das war ein großartiges Fußballspiel von uns, es war für mich das beste bisher«, sagte Streich, »aber das ist Schnee von gestern.« Deswegen habe er sich auch noch nicht entschieden, ob er vor dem Auswärtsspiel bei der Borussia noch mal Bilder aus dem Heimspiel zeigen wird.

Für die Freiburger ist es zwar beruhigend, dass sie mit 30 Punkten und einem Vorsprung von elf Punkten auf den Relegationsplatz bei der Borussia antreten, »aber wir sind noch nicht satt«, betonte Streich, »natürlich fahren wir nach Gladbach, um ein Tor zu schießen oder auch zwei, und wir haben die Qualität dazu - auch auswärts.« In der Offensive hat er auch deutlich mehr Auswahl als in der Defensive, in der die Alternativen langsam ausgehen. Nach dem Saison-Aus für Rechtsverteidiger Lukas Kübler wird auch Innenverteidiger Philipp Lienhart zumindest an diesem Wochenende noch fehlen. In einem Kopfballduell mit Herthas Salomon Kalou hatte er sich eine Gehirnerschütterung zugezogen und klagte noch unter der Woche über Schwindelgefühle.

Der Sport-Club muss also gleich zwei Spieler in der Viererkette ersetzen, die zuletzt stabil und gut gespielt haben. Für Kübler wird Pascal Stenzel übernehmen, für Lienhart wird einer der Schlotterbeck-Brüder verteidigen. »Einer spielt oder zwei, je nachdem, ob wir mit Vierer- oder Dreierkette spielen«, sagte Streich. 

Der 21-jährige Keven Schlotterbeck hatte sein Bundesliga­debüt vor fünf Wochen im Auswärtsspiel in Stuttgart, der 19-jährige Nico Schlotterbeck am vergangenen Samstag gegen Berlin. Beide wurde eingewechselt und stehen jetzt vor ihrem ersten Startelf-Einsatz. »Wir machen das mit Überzeugung und mit der Unterstützung der älteren und erfahreneren Spieler - dafür stehen wir in Freiburg«, erklärte Streich. Dass sich Nachwuchskräfte so auf ihre älteren Teamkollegen verlassen können, sei früher alles andere als selbstverständlich gewesen, berichtete Streich. Er selbst habe als junger Spieler andere Zeiten erlebt, in denen man teilweise erst mal durch ein »Stahlbad« habe gehen müssen. »Die Zeiten haben sich zum Glück extrem geändert.«

Auch bei Gladbach fehlt zumindest ein wichtiger Spieler in der Defensive. Der Ex-Freiburger Matthias Ginter hat muskuläre Probleme und wird laut Borussia-Trainer Dieter Hecking nicht rechtzeitig fit. »Gindes fehlt ihnen total«, sagte Streich. Doch auch mit dem Nationalspieler hatte die Borussia zuletzt eine kleine Negativserie, verlor die letzten drei Heimspiele. Dass sie in diesem Spielen bei nur einem eigenen Treffer insgesamt elf Gegentore kassierte, »kann man kaum glauben«, so Streich. Wenn es seiner Mannschaft gelingen sollte, den Gladbachern eine vierte Heimniederlage zuzufügen, wäre das fast schon ein historischer Erfolg, denn der SC hat erst einmal in der Bundesliga in Gladbach gewonnen, im April 1995. Da wurde noch am Bökelberg gespielt.


Top-Torjäger der Liga

1. Robert Lewandowski (FC Bayern München) 22
2. Francisco Alcacer García (Borussia Dortmund) 18
3. Luka Jovic (Eintracht Frankfurt) 17
Marco Reus (Borussia Dortmund) 17
Kai Havertz (Bayer 04 Leverkusen) 17
Wout Weghorst (VfL Wolfsburg) 17
Andrej Kramaric (TSG 1899 Hoffenheim) 17
8. Ishak Belfodil (TSG 1899 Hoffenheim) 16
Timo Werner (RasenBallsport Leipzig) 16
10. Yussuf Poulsen (RasenBallsport Leipzig) 15
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