Mit dem Rückenwind aus dem Sieg gegen Augsburg geht der SC Freiburg in das Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr), in dem der Sport-Club wieder mit Linksverteidiger Christian Günter planen kann, der seine Sperre abgesessen hat.
Die gute Laune ist beim SC Freiburg in dieser Woche allen anzusehen. Bei frühlingshaften Temperaturen, Sonne und nach einem 5:1-Sieg gegen einen direkten Konkurrenten trainiert es sich offensichtlich etwas leichter als bei Schmuddelwetter und mit Abstiegssorgen. »Dieser Sieg hat uns richtig gut getan«, bestätigte Christian Günter, der das Spiel gegen Augsburg wegen einer Gelb-Rot-Sperre nur von der Tribüne aus verfolgen konnte, »jetzt können wir mit breiter Brust nach Leverkusen fahren.«
Der Linksverteidiger, der am Donnerstag seinen 26. Geburtstag feierte, will sich und die Teamkollegen am Wochenende noch mit einem Auswärtserfolg beschenken. Nach dem Auftritt der Werkself in der ersten Halbzeit in Dortmund ahnt er jedoch, dass es bis dahin ein schwerer Weg sein wird. »Sie haben offensiv eine unglaubliche Qualität und kreieren Chancen, da müssen wir genau so gut verteidigen wie gegen Ausgburg und unsere Umschaltsituationen nutzen.« Denn das hat er als einzige kleine Schwäche der Leverkusener ausgemacht. Auch Trainer Christian Streich vermutet, dass die Leverkusener »versuchen werden, uns ein paar einzuschenken - aber das gibt auch Räume.«
Die Mannschaft von Peter Bosz werde auf viel Ballbesitz aus sein, »und wir müssen sie nerven, damit sie nicht so ballsicher sind.« Im Duell der beiden laufstärksten Teams der Liga, in dem Bayer mit durchschnittlich 121,4 Kilometern knapp vor dem Sport-Club (120,8) liegt, erwartet Streich von seinen Spielern, dass sie ständig attackieren und versuchen, den Leverkusener Spielfluss zu stoppen, um dann selbst zu spielen. »Wir wollen nicht versuchen, die Niederlage im Rahmen zu halten, sondern etwas schaffen, das wir dort schon lange nicht mehr geschafft haben, nämlich gewinnen«, erklärte der SC-Coach. Der letzte Dreier bei Bayer liegt schon knapp sieben Jahre zurück.
Das war in Streichs erster Halbserie als Cheftrainer des SC. Inzwischen ist der 53-jährige der dienstälteste Trainer der Bundesliga und wird das auch weiterhin bleiben. Was er bereits vor ein paar Wochen angedeutet hat, wurde am Mittwoch schriftlich fixiert, als der Sport-Club mitteilte, dass die Verträge mit Streich und seinem Team verlängert wurden. »Das Allerschönste ist, dass alle Verträge verlängert wurden, das macht die Meldung besonders für mich und für den Verein«, sagte Streich, »das sind sehr, sehr gute Mitarbeiter und Kollegen, die hohe Qualität mitbringen, und das kriegen andere auch mit.« Dass er weiter mit allen bisherigen Co-Trainer zusammenarbeiten könne, habe er deshalb nicht als Selbstverständlichkeit angesehen.
Streich betonte, dass er kein Training und kein Spiel alleine vorbereite und auf seine Co-Trainer angewiesen sei. Das gelte auch für das Spiel in Leverkusen, bei dem es trotz des überzeugenden Siegs gegen Augsburg wieder neue Überlegungen zur Startelf geben werde. »Es wird nicht viele Veränderungen geben, aber es ist ein ganz anderes Spiel.« Günters Rückkehr dürfte allerdings feststehen. Der 26-Jährige würde gerne am Wochenende nochmal feiern und dann auch Kuchen für die Mannschaft mitbringen, auf den er aus Rücksicht auf die professionelle Spielvorbereitung am Donnerstag verzichtet hatte.