Bundesliga 
SC Freiburg schenkt sich selber ein
SC-Keeper Alexander Schwolow. Bildquelle dpa

Der SC Freiburg hat auch das zweite Rückrundenspiel verloren und wieder viele Tore kassiert. Beim 2:4 gegen Hoffenheim traf Lucas Höler zum zwischenzeitlichen Ausgleich, Florian Niederlechner sorgte in der zweiten Hälfte mit seinem Tor nur kurz für Hoffnung.

Schon bei der Niederlage in Frankfurt war eins der drei Gegentore ein echtes Geschenk, gegen Hoffenheim verteilte der Sport-Club schon wieder zwei. Die beiden ersten Treffer der Kraichgauer wurden jeweils durch Pascal Stenzel eingeleitet, der auf der Rechtsverteidiger-Position für Lukas Kübler spielte und einen unglücklichen Tag erwischte. Nach einem Einwurf bekam er den Ball von Lucas Höler zurück und spielte einen Rückpass Richtung Strafraum, der zu ungenau und zu kurz war, so dass weder Torwart Alexander Schwolow noch Innenverteidiger Dominique Heintz entgegen gingen. Joelinton nahm die Einladung an und brachte die TSG in Führung (19. Minute).

"Gefühltes Eigentor"
»Wir haben ein gefühltes Eigentor geschossen, das war extrem bitter«, ärgerte sich Trainer Christian Streich, »und dann haben wir in einer Situation, in der es ungefährlich ist, einen Elfmeter verursacht - das ist dann insgesamt zu viel gegen einen Gegner wie Hoffenheim.« Wieder war es Stenzel, der Nico Schulz kurz vor der Strafraumgrenze foulte, obwohl der schon nach außen abgedrängt war. Den Elfmeter verwandelte Andrej Kramaric (59.) in die linke untere Ecke. Schwolow war stehen geblieben, weil er auf einen zentralen Schuss spekuliert hatte.

»Es ist total enttäuschend, dass wir uns selbst in Rückstand bringen durch diese dummen ersten Tore«, sagte der SC-Torhüter. Denn wie in Frankfurt hatte Freiburg zunächst gut begonnen, diesmal im 4-4-2-System, in dem Nils Petersen und Lucas Höler den Sturm bildeten. Der Sport-Club presste früh, wurde bei den Umschaltsituationen aber häufig durch Fouls der Hoffenheimer gestoppt. »Das sollte auch mal geahndet werden«, fand Streich, Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus hätte es nicht nur bei Ermahnungen belassen sollen. »Aber als Verlierer sollte man still sein«, fügte der SC-Coach hinzu.

Tore nach einer Ecke
Angesichts der zweiten Niederlage in Folge konnte er sich auch nicht darüber freuen, dass seine Elf in dieser Saison endlich nach einer Ecke getroffen hat und das sogar zweimal. Kurz vor der Pause glich Lucas Höler (42.) zum 1:1 aus, als er nach einer Ecke von Christian Günter und einem Kopfball von Manuel Gulde an den Pfosten abstaubte. »Natürlich freue ich mich über mein Tor, auch wenn es kein besonderes war, und heute ist das auch nur ein kleiner Trost«, sagte Höler. Beim Stand von 1:3, nachdem Kramaric (72.) einen TSG-Konter erfolgreich abgeschlossen hatte, fiel das zweite Freiburger Standardtor.

Nach einer weiteren Ecke von Günter köpfte der eingewechselte Florian Niederlechner (77.) den Anschlusstreffer, der noch einmal für eine Drangphase sorgte, in der jedoch der ehemalige  SC-Torwart Oliver Baumann Schüsse im Minutentakt parierte. Und Kerem Demirbay (85.) machte mit einem Weitschuss, der unter die Latte und von dort hinter die Linie prallte, alle Freiburger Hoffnungen zunichte.

"Komische Spiele"
»Wir haben jetzt zwei ganz komische Spiele gehabt, aber wir müssen aufstehen und weitermachen«, blickte Streich nach vorne, »wir müssen aus dem Spiel heraus gefährlicher sein, so wie in der Vorrunde, aber wir müssen auch in der Defensive stabiler werden.« Nach sieben Gegentoren wird der SC in der Vorbereitung auf das Baden-Württemberg-Derby gegen den direkten Abstiegskonkurrenten VfB Stuttgart verstärkt daran arbeiten.