3. Liga 
KSC holt die Herbstmeisterschaft
Doppel-Torschütze Anton Fink, Marvin Pourié, Manuel Stiefler (v.l.) durften am Samstag den nächsten KSC-Sieg bejubeln. Bildquelle GES/Marvin Ibo Güngör

Nach holprigem Saison­start hat sich der Karlsruher SC pünktlich zum Ende der Hinrunde mit einem 3:0-Sieg beim Halleschen FC an die Tabellenspitze der dritten Liga gesetzt.

Kaum waren die Gesänge verhallt, die die KSC-Fans nach dem 3:0-Sieg in Halle angestimmt hatten, erklangen die gleichen Rufe noch mal aus der Mannschaftskabine: »Spitzenreiter, Spitzenreiter«, riefen nun auch die Spieler, die sich davon überzeugt hatten, dass sie tatsächlich mit dem VfL Osnabrück die Plätze getauscht hatten und somit als Halbzeitmeister in das letzte Spiel vor der Winterpause gegen Braunschweig gehen. »38 Punkte aus 19 Spielen sind ein gutes Arbeitszeugnis für meine Mannschaft«, sagte auch Trainer Alois Schwartz, der den Punktestand weit wichtiger fand als den sportlich unwichtigen Titel, der früher »Herbstmeisterschaft« genannt wurde.
Während drinnen ausgiebig gefeiert wurde, analysierte Oliver Kreuzer im Kabinengang ein Spiel, das auch er nicht so überzeugend fand wie das Ergebnis klingt: »Ein 3:0 ist natürlich ein Ausrufezeichen. Aber wir hatten Glück, dass Halle nicht mit ein, zwei Toren in Führung gegangen ist«, sagte der Karlsruher Sportdirektor. »Der Gegner war spielerisch stark, und wir waren im ersten Durchgang viel zu passiv.«
Tatsächlich hatten die kombinationssicheren Hallenser schon nach 160 Sekunden die erste Chance, als Kapitän Sebastian Mai einen Kopfball an die Latte setzte. Und während der KSC kaum einmal aus der eigenen Hälfte herauskam, erspielten sich die Gastgeber weitere Möglichkeiten. Mathias Fetsch (8./37.), der in der Jugend zwölf Jahre beim KSC gespielt hatte, Sebastian Mai (17.) und Julian Guttau (58.) vergaben die besten davon. Dass es dennoch bereits nach 20 Minuten 1:0 für den KSC stand, war aus Hallenser Sicht extrem unglücklich. Doch der Elfmeter, den Schiedsrichter Jonas Weickenmeier nach Foul von Moritz Heyer an Kyoung Rok Choi verhängte, war gerechtfertigt. Und Anton Fink ließ sich nicht zwei Mal bitten (20.). Am Fazit des Torschützen änderte das nichts: »Das war heute der schlechteste erste Durchgang von uns in dieser Saison.«
In der zweiten Hälfte gestaltete der KSC die Partie offener, ließ weniger Chancen zu und konterte nun konzentriert und zielstrebig. Das 2:0 durch einen platzierten Flachschuss von Fink (64.) fiel dann nach Vorarbeit des starken Burak Camoglu aus Karlsruher Sicht zum richtigen Zeitpunkt, wie auch Kreuzer fand: »Danach ist die Mannschaft richtig ins Laufen gekommen.« Das 3:0, mit dem Marvin Pourié einen Alleingang über den halben Platz abschloss (86.) war dann aus Karlsruher Sicht das i-Tüpfelchen auf einen Nachmittag, den Doppel-Torschütze Fink bestmöglich zusammenfasste: »Heute hat nicht die bessere, sondern die abgeklärtere Mannschaft gewonnen.«
Dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang, dank der Konterstärke, die dem KSC auswärts schon oft entscheidende Punkte eingebracht hat. Und dank seiner beiden Stürmer, die es zusammen nun schon auf 20 Tore bringen: Pourié erzielte in Halle seinen elften, Fink seinen achten und neunten Saisontreffer. Zusammen mit der stabilen Defensive, in der am Samstag einmal mehr Keeper Benjamin Uphoff herausragte, könnte das am Ende der Saison tatsächlich zum Aufstieg reichen. Uphoff wollte solche Prognosen nicht kommentieren, zeigte sich aber ähnlich selbstkritisch wie Trainer und Sportdirektor: »Spielerisch haben wir noch Luft nach oben.«


Top-Torjäger der Liga

1. Marvin Pourie (Karlsruher SC) 22
2. Manuel Schäffler (SV Wehen Wiesbaden) 16
3. Daniel Kofi Kyereh (SV Wehen Wiesbaden) 15
Anton Fink (Karlsruher SC) 15
5. Nick Proschwitz (SV Meppen) 14
6. Stephan Hain (SpVgg Unterhaching) 13
Stefan Schimmer (SpVgg Unterhaching) 13
8. Martin Kobylanski (SC Preußen Münster) 12
Christian Kühlwetter (1. FC Kaiserslautern) 12
10. Ronny König (FSV Zwickau) 11
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