Das Ortenau-Derby am Samstag (14.30 Uhr) in der Fußball-Verbandsliga gegen den Offenburger FV (4. Platz/26 Punkte) besitzt aus Sicht des SC Lahr (11. Platz/18 Punkte) mit Blick auf die prekäre Situation im Tabellenkeller enorme Bedeutung.
Der Abstand des SC Lahr zur Kellerzone ist mit drei Zählern knapp genug, mit dem Offenburger FV reist ein bis in die Haarspitzen motivierter Kontrahent an, dem zuletzt beim 1:5 in Rielasingen das Fell über die Ohren gezogen wurde. Lahrs sportlicher Leiter Petro Müller relativiert das Resultat: »Angesichts des Rielasinger Personalbestands kann man dort auch als OFV in dieser Höhe verlieren.«
Dessen ungeachtet steht die Favoritenrolle des OFV im Derby nicht infrage. Die Gäste seien »eine spielerisch sehr gute, junge Truppe«, die in Fabian Herrmann einen ihrer zentralen Aktivposten besitze. Im Vergleich zur absoluten Ligaspitze habe sich laut Müller allerdings gezeigt, dass die Kaderqualität nicht ganz ausreiche, um dort angreifen zu können.
Defensive Stabilität
Müller erwartet ein unabhängig von der tabellarischen Situation offenes Duell, in dem Lahr im Wissen um den aktuell zu führenden Abstiegskampf die absolute Entschlossenheit zeigen müsse. »Es wird ein gänzlich anderes Spiel als zum Beispiel gegen Denzlingen. Beide Mannschaften präferieren Tempospiel, der OFV kann befreit aufspielen angesichts des Rückstands nach oben hin. Wir müssen keine Angst haben, die zuletzt guten spielerischen Ansätze aber spürbar auf den Platz bringen. Defensiv weiter an Stabilität arbeiten, vorne deutlich effizienter werden, als das zuletzt der Fall gewesen ist«, wünscht sich der sportliche Leiter am Samstag auf dem heimischen Platz zu sehen.
In personeller Hinsicht entspannt sich die Lage bei den Gastgebern etwas. Stephane Laufenburger konnte nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung beim 0:0 gegen Denzlingen bereits wieder ins Training einsteigen und steht zur Verfügung. Max Burgert kehrt ebenso ins Aufgebot zurück wie Joe Obosso nach achtwöchiger Rotsperre. »Damit stehen uns defensiv wieder zwei Alternativen mehr offen«, merkt Petro Müller erleichtert an. Und auch offensiv geht es aufwärts, denn Yannic Prieto kehrt zurück und auch Martin Weschles Genesung macht wie berichtet weitere Fortschritte.
Geiler fehlt gesperrt
Nach der deutlichen Niederlage aus der Vorwoche - der fünften in den letzten sechs Spielen - steht der OFV im Ortenau-Derby trotz der großen Verletztenliste unter Erfolgszwang, um nicht den vierten Tabellenplatz aufs Spiel zu setzen.
Auf keinen Fall darf die Mannschaft von Trainer Florian Kneuker den elften Tabellenplatz des Gastgebers als Maßstab ansehen, denn der SC Lahr verfügt über eine physisch starke Mannschaft, die mit Prieto, Bulgakow, Häußermann und Laufenburger sehr spielstarke und zugleich torgefährliche Akteure in ihren Reihen hat.
»Ich rechne mit einem offenen Spiel, denn das Team von Trainer Oliver Dewes hat beim 3:1 im Hinspiel gegen uns sehr gut dagegengehalten. Wir müssen schauen, dass wir wieder Punkte holen und dürfen nicht in Schönheit sterben«, warnt Florian Kneuker.
Sascha Ruf, Eimen Kelbi, Lukas Martin, Jacob Harter, Markus Felka und Valentin Siefermann sind vor der Winterpause nicht einsatzfähig. Zudem ist Samuel Geiler aufgrund seiner Ampelkarte in Rielasingen gegen Lahr nicht spielberechtigt. Auch der Einsatz von Marco Junker ist berufsbedingt noch fraglich.