In einer spielerisch hochklassigen und äußerst fairen Begegnung besiegte Verbandsliga-Spitzenreiter Offenburger FV mit einem glanzvollen Auftritt den FC Radolfzell vor 276 Zuschauern mit 7:2 (4:0), wobei die Gäste nicht unbedingt fünf Tore schlechter waren als das Team von Trainer Florian Kneuker.
Nach einer Schweigeminute für den langjährigen OFV-Spielausschussvorsitzenden Paul Leinz, der im Alter von 85 Jahren verstorben ist, blieben die Offenburger auch im siebten Pflichtspiel ungeschlagen. Das Team von Trainer Florian Kneuker setzte den Gast permanent unter Druck, presste bereits in der gegnerischen Hälfte und überraschte die Radolfzeller Abwehr immer wieder mit ihrem schnellen Umschaltspiel. Allerdings war Kneuker mit der Abwehrleistung seines Teams in der ersten Halbzeit nicht ganz zufrieden, in der Torjäger Alexander Stricker in der 15. Minute aus acht Metern an Florian Streif und Robin Niedhardt (29.) an Nico Schlieter scheiterte.
Herrmann mit Paukenschlag
Die Begegnung begann mit einem Paukenschlag, nachdem Fabian Herrmann in der 3. Minute nach Zuspiel von Stefano Anzaldi die Gästeabwehr hinter sich ließ und die 1:0-Führung erzielte. Der OFV setzte nach und hatte durch Stefano Anzaldi (6.) und Marco Petereit (14.) weitere Chancen, eine vorzeitige Entscheidung herbeizuführen.
Der OFV hielt das Tempo weiterhin hoch. Nach einem Zuspiel von Nico Schlieter setzte sich Jacob Harter halbrechts durch und erzielte in der 22. Minute mit einem unhaltbaren Distanzschuss das 2:0. Nur zwei Minuten später war es Samuel Geiler, der über den linken Flügel kommend Marco Petereit mustergültig im Strafraum bediente, der nach einem gelungenen Dribbling auf 3:0 erhöhte. Der Gastgeber erhöhte Minuten vor dem Halbzeitpfiff erneut die Schlagzahl und erzielte nach einem Kurzpass von Herrmann durch Stefano Anzaldi in der 33. Minute den 4:0-Pausenstand.
Weckruf wahrgenommen
Die Gäste kamen hoch motiviert aus der Kabine und hatten in der 48. Minute nach einer Grundlinienflanke von Niedhardt die Chance zum Anschlusstreffer, doch spitzelte Alexander Stricker das Leder um Zentimeter am Tor vorbei. Die OFV-Abwehr war auch in der 52. Minute nicht konsequent genug, sodass sich Mittelfeldregisseur Tobias Krüger halb links durchsetzen konnte und unhaltbar für Streif das 1:4 markieren konnte.
Der OFV nahm den Weckruf ganz offensichtlich wahr, denn nun arbeitete das Kneuker-Team wieder konsequent und zielgerichtet. In der 54. Minute setzte sich Jacob Harter im Gästestrafraum durch und erhöhte mit seinem zweiten Treffer auf 5:1. Nach einem Eckstoß in der 68. Minute stand Marco Junker goldrichtig und staubte zum 6:1 ab. Die Gäste gaben zu keinem Zeitpunkt auf und erzielten in der 77. Minute nach Flanke von Yahya Zidan durch Niklas Aichem ihren zweiten Treffer zum 6:2. Den Schlusspunkt zum 7:2-Endstand setzte Lukas Martin in der 90. Minute per Foulelfmeter.
Coach Kneuker zufrieden
»Ein verdienter Sieg des OFV nach den individuellen Fehlern meiner Mannschaft in der ersten Halbzeit«, bilanzierte Steffen Kautzmann, Trainer des FC Radolfzell. Sein Gegenüber Florian Kneuker war hingegen überglücklich: »Wir haben den Gegner konsequent unter Druck gesetzt und die Fehler eiskalt genutzt.«
Offenburger FV - FC Radolfzell 7:2 (4:0)
Offenburg: Streif - Leopold, Schlieter, Leist, Beiser-Biegert (80. Ernst), Junker, Anzaldi, Geiler, Harter (64. Tsolakis), Petereit (64. Martin), Herrmann (73. Feißt).
Radolfzell: Tkacz - Ranzenberger (64. Fischer), Berger, Stricker, Niedhardt (70. Zidan), Tsimba-Eggers (80. Macedo), Wehrle, Aichem, Berisha (72. Strauß), Krüber, Hlavacek.
Schiedsrichter: Anthony Lapret (Straßburg) - Zuschauer: 276.
Tore: 1:0 Herrmann (3.), 2:0 Harter (22.), 3:0 Petereit (24.), 4:0 Anzaldi (33.), 4:1 Krüger (52.), 5:1 Harter (54.), 6:1 Junker (68.), 6:2 Aichem (77.), 7:2 Martin (90.).