Bundesliga 
SC Freiburg: Ohne Streich keinen Stich
Freiburgs Torjäger Nils Petersen. Bildquelle Achim Keller

Zwei Slapstick-Tore, eine Torpremiere, überragende Torwart-Paraden, drei verletzte Innenverteidiger und ein fehlender Coach - das Baden-Derby bot viel Gesprächsstoff. Nach einer Pausenführung durch Dominique Heintz verlor der SC Freiburg auch sein zweites Saisonspiel bei der TSG Hoffenheim mit 1:3.

Hochklassig war das Spiel nicht, dafür gab es zu viele foul- und verletzungsbedingte Unterbrechungen, attraktiv war es dennoch, weil es viele Torraumszenen und Chancen gab. Am Ende trauerte Florian Niederlechner vor allem einer vergebenen nach. »Wir müssen eigentlich mit 2:0 in die Pause gehen, den muss ich machen«, kritisierte sich der Stürmer, der nach einem Pass von Jerôme Gondorf in der zweiten Minute der Nachspielzeit allein auf Ex-SC-Torwart Oliver Baumann zugelaufen war, der den Schuss mit der Fußspitze abwehrte. Allerdings zeigte noch vor dem Pausenpfiff auch SC-Keeper Alexander Schwolow eine Glanzparade, als er einen Kopfball von Adam Szalai (45.+5) heraus kratzte.

Früher Videobeweis
Es war das furiose Finale einer ereignisreichen ersten Halbzeit, die mit einer druckvollen TSG und einem frühen Videobeweis begonnen hatte. Ein Tor von Leonardo Bittencourt (6.) wurde wegen Abseits nach einem Hinweis aus Köln zu Recht aberkannt. Die SC-Defensive blieb anfällig. »Hoffenheim hat sehr direkt gespielt und wir sind ein bisschen geschwommen«, erklärte Co-Trainer Lars Voßler, der auch im zweiten Spiel den an einem Bandscheibenvorfall erkrankten Christian Streich vertrat. Erst nach einer Viertelstunde konnten sich die Freiburger etwas von den Druck der TSG befreien und nahmen ein Geschenk der Hoffenheimer an.

Nach einem Freistoß von Gondorf legte Verteidiger Kevin Akpoguma unfreiwillig für Dominique Heintz (36.) auf, der seinen ersten Bundesligatreffer für den SC bejubelte. Unglücksrabe Akpoguma, der für den angeschlagenen Ermin Bicakcic eingewechselt worden war, blieb nach der Pause in der Kabine, was aber nicht mit dem Gegentor zu tun hatte. Er war mit Nils Petersen im Kopfballduell zusammen geprallt und musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung wieder raus. Da zuvor auch Kasim Adams verletzt vom Feld musste, hatte Trainer Julian Nagelsmann sein Wechselkontingent schon zu Beginn der zweiten Halbzeit ausgeschöpft und sich nach dem Ausfall von gleich drei Innenverteidigern dazu entschlossen, von einer Dreierkette »mutig auf ein 4-3-3 umzustellen«.

Höler unglücklich
Auch der SC wollte laut Voßler »weiter Druck aufbauen - und dann bekommen wir so ein Slapstick-Tor«. Für den Ausgleich durch Szalai (50.) war Lucas Höler hauptverantwortlich. Von seinem Kopf prallte der Ball zu Szalai, dazu behinderte er noch seinen Torwart. Höler hatte einen höchst unglücklichen Auftritt. Wegen seiner vermeintlichen Stärken gegen den Ball erhielt er den Vorzug vor Luca Waldschmidt, hatte dann aber auch beim zweiten Tor von Szalai (63.) zumindest Anteil, als er einen Pass nicht verhindern konnte.

»So doofe Gegentore darf man nicht kriegen, die waren viel zu einfach«, ärgerte sich Niederlechner, dessen Elf in der Nachspielzeit noch das 1:3 kassierte, nachdem Schwolow bei einer Ecke nach vorne gegangen war. Der SC hat nun in der Länderspielpause zwei Wochen Zeit, an den Fehlern zu arbeiten und zu hoffen, dass Streich wieder gesund wird. »Er fehlt komplett an der Linie, wie er mitfiebert und uns mitzieht«, gab Niederlechner zu.


Top-Torjäger der Liga

1. Robert Lewandowski (FC Bayern München) 22
2. Francisco Alcacer García (Borussia Dortmund) 18
3. Luka Jovic (Eintracht Frankfurt) 17
Marco Reus (Borussia Dortmund) 17
Kai Havertz (Bayer 04 Leverkusen) 17
Wout Weghorst (VfL Wolfsburg) 17
Andrej Kramaric (TSG 1899 Hoffenheim) 17
8. Ishak Belfodil (TSG 1899 Hoffenheim) 16
Timo Werner (RasenBallsport Leipzig) 16
10. Yussuf Poulsen (RasenBallsport Leipzig) 15
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