Bundesliga 
SC Freiburg: Mallorca statt Kiel
SC-Trainer Christian Streich. Bildquelle Michael Heuberger

Der SC Freiburg spielt auch in der kommenden Saison in der Bundesliga. Mit einem 2:0-Sieg gegen den FC Augsburg, bei dem Nicolas Höfler und Tim Kleindienst trafen, hat der Sport-Club den Klassenerhalt perfekt gemacht.

»Die Flüge nach Kiel können storniert werden«, grinste Freiburgs Toptorschütze Nils Petersen. Stattdessen reiste er schon gestern mit einem Großteil der Kollegen auf eine Baleareninsel, auf der traditionell Fußballmannschaften von der Kreisklasse bis zur Bundesliga ihren Saisonabschluss feiern. Der Urlaub hat für die SC-Profis begonnen, die Relegation gegen Holstein Kiel wurde Wolfsburg überlassen.

Eine Halbzeit lang mussten die Freiburger um das glückliche Ende der »vermaledeiten Saison« (Trainer Christian Streich) zittern. Wolfsburg war schon früh in Führung gegangen und SC-Torwart Alexander Schwolow bewahrte sein Team vor einem Rückstand, indem er einen Schuss von Alfred Finnbogason parierte. Danach ließ der SC in der ersten Hälfte zwar keine weiteren Chancen mehr zu, hatte aber auch selbst nur eine, die Manuel Gulde (39.) per Kopf vergab. »Dass ein Remis zum Klassenerhalt reichen würde, hatte man natürlich im Hinterkopf«, gab Linksverteidiger Christian Günter zu.

Nach der kontrollierten, aber verhaltenen ersten Halbzeit, die Streich auch mit der Wärme und dem großen Druck begründete, erwischte Nicolas Höfler den perfekten Zeitpunkt für sein erstes Saisontor. Nach einer Ballbehauptung von Petersen und einer Flanke von Janik Haberer rauschte Höfler (49.) von hinten in den Strafraum und sorgte für den befreienden Führungstreffer. 

Kleindienst trifft erneut
»Da taucht Chicco eher selten auf«, freute sich Streich. Und spätestens nach dem 2:0 durch Tim Kleindienst (65.) leistete Augsburg kaum noch Widerstand. Der Stürmer hatte eine unfreiwillige Augsburger Vorlage zu einem Sololauf genutzt. »Das habe ich mir von Nils abgeguckt, der kann das ganz gut, das Lauern und den Ball stehlen«, verriet Kleindienst und genoss das »Riesengefühl«, zum Klassenerhalt beigetragen zu haben.

Für Günter gehört Kleindienst zu den Spielern, die »in die Bresche gesprungen sind«, als Leistungsträger für lange Zeit verletzt ausgefallen sind. Streich war beeindruckt, wie »extrem gut die Mannschaft mit dem Druck umgegangen ist«, und wie sie über die gesamte Saison nach »vielen Niederschlägen den Kopf immer oben behalten« hat. Spieler und Trainer lobten zudem erneut die Fans, die schon vor dem Anpfiff so viel Stimmung gemacht haben, dass es bis in die Kabine zu hören war, wie Kleindienst erzählte. »Sie haben ein gutes Gespür, was bei uns möglich ist und was nicht«, sagte Streich.

Schuster hört auf
Der langfristige Ausfall vieler Leistungsträger war nur schwer zu verkraften. Nächste Saison sollen Florian Niederlechner, Mike Frantz und Amir Abrashi wieder zu den Stammkräften zählen, auch Yoic Ravet soll endlich zeigen, dass er offensiv eine Verstärkung sein kann. Fehlen wird Kapitän Julian Schuster. Der 33-Jährige beendet nach zehn Jahren beim SC seine Karriere, bleibt dem Verein aber erhalten, in welcher Funktion ist noch nicht geklärt. »Wenn er nicht mehr da ist, sind wir erst mal schwächer«, sagte Streich kürzlich schon. Sportlich haben sich Nachfolger empfohlen, für Schusters Rolle im Team werden sie noch gesucht.

Verabschiedet wurden auch Karim Guédé, Marc Oliver Kempf, Rafal Gikiewicz, Patric Klandt, Bartosz Kapustka und Gaetan Bussmann.

 


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