Der SC Sand, aktuell auf Platz sechs der 2. Frauenfußball-Bundesliga, steht vor wegweisenden Wochen. Nach den jüngsten Rückschlägen gegen Ingolstadt (2:2) und Meppen (0:2) ist die Mannschaft in den kommenden Spielen gefordert, wieder Punkte einzufahren.
Am Sonntag um 14 Uhr wartet mit dem 1. FC Union Berlin ein namhafter Gegner. Der Aufsteiger steht derzeit auf Platz zwei der Tabelle der 2. Liga und geht mit großem Selbstbewusstsein in die Partie. Eine zentrale Schwachstelle des SC Sand ist seit Saisonbeginn die defensive Stabilität. Mit elf Gegentoren in fünf Spielen sieht Sands sportlicher Leiter Sascha Reiß hier den Hauptgrund für die Punktverluste gegen Ingolstadt, Meppen und Gütersloh: ,,Elf Gegentore in fünf Spielen sind einfach zu viel."
Viele individuelle Fehler
Dementsprechend lag der Fokus in dieser Trainingswoche auf der Verbesserung der Defensivarbeit. Die Gründe für die Anfälligkeit in der Verteidigung bleiben unklar, denn viele Gegentore entstehen durch individuelle Fehler. ,,Wir haben die letzten Wochen immer wieder die erste Halbzeit verpennt. Diesen Sonntag müssen wir von Anfang an hellwach sein", nimmt Sands Cheftrainer Alexander Fischinger seine Spielerinnen in die Pflicht.
Zwar konnten die Sanderinnen bisher oft durch ihre starke Offensive (zwölf Tore in fünf Begegnungen) punkten, doch beim Spiel gegen Meppen blieb ein Torerfolg erstmals diese Saison aus, was schließlich zur 0:2-Niederlage führte. Mit Blick auf das Duell gegen Union Berlin betont Sascha Reiß: ,,Die Berlinerinnen haben eine Mannschaft, in der viele Spielerinnen mit Bundesliga-Erfahrung stehen. Sie sind im Aufwind und erleben in der Hauptstadt einen regelrechten Hype im Frauenfußball. Uns erwartet ein Gegner auf Top-Niveau. Wir müssen ans Limit gehen, um Punkte einzufahren."
Um gegen Union Berlin erfolgreich zu sein, ist eine konzentrierte Leistung über 90 Minuten in allen Mannschaftsteilen nötig. Der Aufsteiger aus der Hauptstadt hat bisher lediglich zwei Gegentore in fünf Spielen zugelassen und selbst neun Treffer erzielt. Wie das Trainerduo Veilandics/Fischinger die Mannschaft auf das Spiel einstellen wird, bleibt abzuwarten, da sie keine Details zur Taktik im Vorfeld preisgeben wollten.
Mehr Konkurrenzkampf
Personell musste der SC Sand in den letzten Wochen immer wieder Rückschläge hinnehmen. Ein kleiner Lichtblick war jedoch die Rückkehr von Leni Fischer, die nach mehreren Mandelentzündungen am vergangenen Wochenende in der 67. Minute gegen Meppen eingewechselt wurde. Auch Kapitänin Jenny Gaugigl und Alina Bantle (beide Außenbandriss im Sprunggelenk) stehen möglicherweise kurz vor einem Comeback, wobei ein genauer Zeitpunkt für ihre Rückkehr noch nicht feststeht. Der Einsatz von Athanasia Tsaroucha (Knieprobleme) ist ebenso weiter fraglich. Alexander Fischinger sieht in dem möglichen Comeback der angesprochenen Spielerinnen eine Chance für eine Leistungssteigerung in den nächsten Wochen: ,,Der Konkurrenzkampf wird endlich wieder größer. Die Spielerinnen müssen sich mehr zerreißen, um in den nächsten Spielen einen Startplatz zu ergattern." Auch Giulina Kimmig, die in Meppen auf sich aufmerksam machte, könnte weiter zum Zweitliga-Kader gehören.
Nach dem Spiel gegen Union Berlin geht es für den SC Sand nächste Woche zum nächsten Aufsteiger, dem VfL Bochum. Am 20. Oktober empfängt die Mannschaft dann den Erstliga-
absteiger 1. FC Nürnberg. Der SC Sand steht somit vor entscheidenden Spielen gegen starke Aufstiegsaspiranten.