Fußball-Bundesliga: Die Breisgauer treten am Samstag beim Angstgegner an - und Teile der Fans boykottieren das Spiel wegen ihrer ablehnenden Haltung gegen die Unterstützung durch Red Bull.
Es ist ein Bundesliga-Spitzenspiel, mit dem nicht viele am achten Spieltag gerechnet hätten: Der SC Freiburg reist als Tabellendritter zum Zweiten RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr). 1200 Fans werden den Sport-Club begleiten. Ein Teil der aktiven Fanszene zieht es vor, die zweite Mannschaft in der Regionalliga in Göppingen zu unterstützen.
,,Ich kann gewisse Gedanken nachvollziehen, aber mir wäre lieber, sie würden ihre Ansichten im Stadion deutlich machen", zeigte SC-Trainer Julian Schuster teilweise Verständnis für den Fanboykott des von Red Bull unterstützten Klubs. ,,Es ist schade, dass nicht alle dabei sind, aber es kommen noch genügend", sagte der 39-Jährige. Und Unterstützung wird der Sport-Club auch nötig haben, denn RB ist auch sportlich kein Lieblingsgegner der Freiburger.
In acht Bundesligaspielen in Leipzig haben sie dort noch nie gewonnen, zweimal reichte es zu einem Remis. ,,Mich interessieren die vergangenen Ergebnis weniger, unser Fokus liegt auf dem, was wir beeinflussen können, und das ist die Vorbereitung auf das Leipzig, das uns Samstag gegenübersteht", betonte Schuster. Genauso wenig schert ihn, dass der Sieger der Partie mindestens für einen Tag Tabellenführer wäre. ,,Das spielt für mich nullkommanull eine Rolle", sagte der SC-Coach. Er verwies auf die enorme Qualität der Leipziger: ,,Sechsmal zu Null und erst zwei Gegentore in sieben Spielen - das muss man erstmal schaffen."
Umstellung auf Dreierkette?
Da das Team von Marco Rose auch offensiv einiges zu bieten hat, auch wenn der niederländische Nationalspieler Xavi Simons wegen einer Bänderverletzung aus dem Champions-League-Spiel gegen Liverpool (0:1) ausfällt, hofft Schuster auf eine ,,stabile Defensive" seiner Mannschaft. ,,Wenn wir nicht in der Lage sein sollten, ein Tor zu schießen, gilt es, keins zu bekommen. Im Worst Case fahren wir mit einem 0:0 nach Hause."
Der Sport-Club kann auf den gleichen Kader setzen wie in der Vorwoche, so ist auch zum fünften Mal in Folge die gleiche Startelf möglich. Allerdings könnte eine noch stabilere Defensive auch durch eine Umstellung auf eine Dreierkette, etwa mit Max Rosenfelder, erreicht werden. Zudem hätten sich im Training in dieser Woche einige für einen Platz in der Anfangsformation empfohlen, berichtete Schuster. Er ist sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf, nicht nur wegen des Rekordstarts mit 15 Punkten. ,,Wir kommen Woche für Woche mehr ins Detail, was unser Spiel betrifft", erklärte er.
Die Spieler hätten seine Kritik an Teilen der zweiten Halbzeit beim 3:1 gegen Augsburg gut angenommen, und grundsätzlich habe der Heimsieg Selbstvertrauen gegeben. Mit dem reisen die Freiburger nun zu den scheinbar unbezwingbaren Leipzigern. ,,Der Fokus liegt auf unserem Handeln", betonte Schuster. Die englische Woche mit dem DFB-Pokalspiel am Mittwoch gegen den Hamburger SV spiele in seinen Überlegungen noch keine Rolle. Das Ziel ist der erste Auswärtssieg in Leipzig - oder zumindest mal wieder ein Punkt. Die letzten vier Duelle mit RB hat der Sport-Club nämlich verloren.