
Während an der Tabellenspitze alles entschieden ist, verspricht der letzte Spieltag in der Landesliga Hochspannung im Abstiegskampf. Sechs Teams müssen zittern und könnten den SV Rust und SV Ulm in die Landesliga begleiten. Alle Spiele beginnen am Samstag um 17 Uhr.
Niederschopfheim - Durbachtal
An Dramatik kaum zu überbieten ist dieses Jahr der Abstiegskampf in der Landesliga, und die letzte Runde dazu bestreitet der SV Niederschopfheim (11. Platz/34 Punkte) am Samstag (17 Uhr) gegen den SC Durbachtal (5./ 47).
Letztes Wochenende war man bis zur 90. Minute beim Absteiger SV Ulm mit 1:2 im Rückstand und quasi mit mindestens einem Bein in der Bezirksliga. Eine enorme Willensleistung der Mannschaft brachte in der Nachspielzeit zwei Tore und die ersehnten drei Punkte. Jetzt hat es der SVN wieder selbst in der Hand, auch in der kommenden Runde in der Landesliga zu spielen.
Laut SVN-Trainer Jan Herdrich fand das Training diese Woche in sehr positiver Stimmung statt und es wurde super trainiert. ,,Jeder weiß, dass wir mit Herz, Willen und Leidenschaft am Samstag es selber in der Hand haben. Wir brauchen zusätzlich aber auch die nötige Lockerheit", erklärt er.
Mit dem SC Durbachtal und seiner schlagkräftigen Offensive hat der SVN in diesem entscheidenden Spiel sicher einen der schwersten Gegner in der Landesliga vor der Brust. Spielerisch und in der Chancenverwertung muss gegenüber dem Ulm-Spiel also schon noch etwas draufgelegt werden. Alleine auf Patzer der anderen fünf Konkurrenten zu hoffen, wird nicht reichen.
Der aktuell fünftplatzierte SC Durbachtal hat im letzten Viertel der Saison seine Form wiedergefunden. Der 4:2-Heimsieg vergangene Woche gegen den SV Rust war bereits der vierte Sieg aus den letzten fünf Spielen. Diese Konstanz, die über einige Saisonphasen gefehlt hatte, möchte das Team von Trainerduo Dautner/Riether nun beibehalten und auch im letzten Spiel erfolgreich sein. ,,Unser großes Ziel nach dem verkorksten Rückrundenstart war es, mit einer Siegesserie und einem positiven Gefühl die Saison zu beenden", bestätigt Trainer Matthias Dautner und blickt mit Vorfreude auf das Derby. ,,Für Niederschopfheim geht es um alles, und auch wir werden noch mal alles in die Waagschale werfen, um im letzten Spiel erfolgreich zu sein."
Niklas Decker wird im Vergleich zur Vorwoche fehlen. Louis Bohnert kehrt dagegen wieder in den Kader zurück. Weiterhin fraglich ist der Einsatz von Routinier Jan Kahle.
Oppenau - Schutterwald
Einen Punkt, der am Ende noch ganz wichtig sein kann, brachte der TuS Oppenau vom Gastspiel (0:0) in Mörsch mit. Wichtig vor allem deshalb, weil Oppenau im Kampf um den Klassenhalt alles noch in eigener Hand hat und nicht auf fremde Hilfe angewiesen ist. ,,Unsere Mannschaft hat in Mörsch die Tugenden auf den Platz gebracht, die derzeit in unserer Situation gefragt sind. Natürlich steht jetzt bei uns gegen Schutterwald zunächst ein Punkt an erster Stelle. Wir wollen aber alles versuchen, die Saison mit einem Heimsieg abzuschließen. Natürlich wohlwissend, dass mit dem FV Schutterwald ein starker Gegner zu uns kommt", sagt TuS-Sportvorstand Toni Kimmig.
Mit einem Punktgewinn würde der TuS definitiv in der Landesliga bleiben. Bei einer Niederlage müsste man hoffen, dass vom Quartett SV Würmersheim (in Oberwolfach), SV Niederschopfheim (gegen Durbachtal), FV Langenwinkel (gegen Ulm) und SC Offenburg (in Ottenau) mindestens ein Team nicht gewinnt. Auch wenn es mit dem Klassenerhalt klappt, wird am Samstag etwas Wehmut auf dem Haldenhof Einzug halten, denn mit Markus (Fies) Bruder und Dominik (Hexxer) Treyer werden beim TuS zwei ganz wichtige und verdiente Spieler verabschiedet. ,,Markus und Dominik sind zwei absolute Urgesteine in unserem Verein. Ich denke, nicht nur ich bin traurig, wenn ich mir vorstelle, dass die beiden in Zukunft nicht mehr für uns auf dem Platz stehen."
In der Fußball-Landesliga steht am Samstag (17 Uhr) der 30. und letzte Spieltag auf dem Programm. Für den FV Schutterwald (7. Platz/45 Punkte) geht es zum Abschluss auswärts gegen den TuS Oppenau (9./36 Punkte).
Nach der schwachen Vorrunde mit Tabellenplatz zwölf zum Jahreswechsel konnten sich die Grün-Weißen in der Rückrunde deutlich steigern und sich frühzeitig aus der Gefahrenzone der Landesliga verabschieden. Somit wird man die Saison je nach Ausgang der morgigen Partien auf Platz fünf bis acht abschließen. Zuletzt gab es im Heimspiel gegen Sinzheim ein 2:2 in einer Partie, in der man beiden Teams anmerkte, dass die Luft raus war und sich beide nach der Sonmerpause sehnen. Trotzdem möchte Schutterwald-Trainer Marc Hertwig mit seinen Mannen auch in Oppenau erfolgreich sein und die gute Rückrunde mit einem positiven Ergebnis abschließen.
Noch nicht ganz gesichert ist dagegen Oppenau. Die TuS-Akteure werden alles daransetzen, den letzten notwendigen Punkt zu ergattern, um den Klassenerhalt einzutüten. Beim torlosen Remis in Mörsch verpassten es die Oppenauer, mit einem Sieg bereits am vorletzten Spieltag die Klasse sicher zu halten, während Spielertrainer Rico Maier nach Knieverletzung erstmals in der Startelf stand und vermutlich auch am Samstag wieder auflaufen wird.
Schutterwalds Coach Hertwig wird in Oppenau auf Max Burgert, Gökhan Kaplan und den verletzten David Göser verzichten müssen, allerdings gibt ihm der mittlerweile breite Kader des FVS auch fürs Wochenende genug Alternativen.
Oberwolfach - Würmersheim
Die zusätzliche Motivation des SV Oberwolfach (4. Platz/50 Punkte), am Samstag gegen den abstiegsgefährdeten FV Würmersheim (10./34) diese Landesliga-Saison erfolgreich zu beenden, hat weniger mit der Chance zu tun, sich vielleicht noch auf Rang 3 zu verbessern und nach Meister SV Stadelhofen das zweitbeste Heimteam der Liga zu werden. Vielmehr geht es darum, Cheftrainer ,,Jogi" Kehl und Co-Trainer Daniel Schmieder am 30. Spieltag mit dem 16. Sieg zu verabschieden. Für dieses Duo endet eine neunjährige Ära beim SVO, die ihresgleichen sucht im Kinzigtäler Fußball.
Kehl reizt eine neue Herausforderung bei den Sportfreunden Elzach-Yach, die von seinem Wohnort Hofstetten nicht weit entfernt beheimatet sind und in der Verbandsliga spielen. Schmieder hört auf.
Mit Platz 8 endete die erste Saison des SVO unter sportlicher Regie von Kehl und Schmieder im Mittelfeld, bevor die Umsetzung einer Spielidee und die stetige Weiterentwicklung von Spielern allmählich ihre Früchte trug. Die Rückrunde der Saison 2017/18 deutete dann an, was sich da an der Wolf zusammengebraut hatte. Nach einem denkwürdigen 2:5 beim abstiegsbedrohten SV Rust als Tiefpunkt folgten ein Unentschieden und dann acht Siege in Serie. Dieser Siegeszug ging in der folgenden Spielzeit in einer anspruchsvollen Liga mit 18 Teams und fünf Abstiegsplätzen nicht nur weiter. Der SVO rauschte mit 26 Siegen bei nur zwei Niederlagen und 112:34 Toren sowie 16 Punkten Vorsprung auf den Vizemeister erstmals nach oben in den überbezirklichen Bereich.
In der Landesliga ging es mit einer Einheimischenquote von 99,9 Prozent bis auf Rang 3 weiter, bevor diese Premieren-Saison wegen der politischen Corona-Maßnahmen und damit dieser lange Höhenflug der Wolftäler gestoppt wurde. Im Südbaden-Pokal brachte der SVO im Viertelfinale selbst den Oberligisten SV Oberachern gehörig ins Wanken. Und heute ist der SVO ein Team, das sich in der Spitzengruppe der Landesliga etabliert hat.
Vor seinem letzten Training am Freitagabend und seinem letzten Spiel am Samstag sagt Kehl nur: ,,Ein gutes Spiel mit einem Heimsieg wünsche ich mir zum Abschluss." Wie es gerade um seine Gefühlslage aussieht? ,,Natürlich schwingt schon etwas Wehmut mit, aber ich habe mich ja dafür entschieden, etwas anderes zu machen in der nächsten Saison", so Kehl, ,,mal sehen, wie es am Samstag dann aussieht." Nach dem Spiel folgt jedenfalls die offizielle Verabschiedung und ,,ein besonderer Abschied", so Abteilungsleiter Manuel Harter: ,,Jogi Kehl hat den SVO in den vergangenen neun Jahren geprägt wie kaum ein anderer. Daniel Schmieder war sogar elf Jahre unser Co-Trainer" - zuvor von Axel Klausmann.
Ottenau - SC Offenburg
Hochspannung am letzten Spieltag in der Fußball-Landesliga, denn zum Saisonfinale befinden sich immer noch sechs Mannschaften in akuter Abstiegsgefahr. So können noch Oppenau, Würmersheim, Niederschopfheim, Langenwinkel, Offenburg sowie Seelbach den beiden bereits feststehenden Absteigern aus Rust und Ulm in die Bezirksliga folgen. Der SC Offenburg (13. Platz/33 Punkte) trifft im letzten Saisonspiel am Samstag um 17 Uhr beim SV Ottenau (6./47) an. Nach dem unglücklichen Unentschieden im letzten Heimspiel gegen den FV Langenwinkel und dem Abrutschen auf Platz 13, haben die Offenburger den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand.
Die Offenburger führten gegen den direkten Konkurrenten Langenwinkel in der 89. Spielminute mit 2:0. Da zeitgleich der SV Niederschopfheim in Ulm 1:2 zurücklag, hatte man zu diesem Zeitpunkt den Klassenerhalt geschafft. Was dann geschah, ist für SCO-Trainer Yannick Männle nur schwer zu verarbeiten: ,,Wenn man im letzten Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten kurz vor Spielende mit zwei Toren führt, darf man sich das nicht mehr nehmen lassen. Nach dem Anschlusstreffer sind wir nervös geworden und haben nicht mehr, konsequent verteidigt. Dafür haben wir die Quittung bekommen!"
Der SCO kassierte in den letzten fünf Minuten noch zwei Gegentore zum 2:2, und da Niederschopfheim durch zwei Tore in der Nachspielzeit gegen Ulm gewann, rutschte der SCO auf den ersten Abstiegsplatz ab.
Nun kommt es am letzten Spieltag zum absoluten Abstiegsshowdown. Mit einem Sieg bei den heimstarken Ottenauern um Spielertrainer Alexander Merkel und gleichzeitigen Patzern der Konkurrenz könnte der SC Offenburg den Klassenerhalt doch noch feiern. Das wäre ein kleines Wunder, stand man doch vor sechs Wochen mit nur zwei Punkten in der Rückrunde auf einem direkten Abstiegsplatz. Doch durch zehn Punkte aus den letzten vier Spielen katapultierten sich die Schwarz-Weißen wieder mitten rein in den Kampf um den Ligaverbleib.
Sportvorstand Waldemar Kraus gibt sich kämpferisch: ,,Dass wir überhaupt noch in der Lage sind, die Klasse zu halten, haben wir uns durch die beherzten Auftritte in den letzten Spielen verdient. Jetzt heißt es, nochmals alles raushauen und gegen Ottenau einen Sieg einfahren. Alles andere liegt dann nicht mehr in unserer Hand." Nicolas Rios (wechselt zum Kehler FV), der verletzte Nico Pleger und der privat verhinderte Trainer Yannick Männle werden nicht zur Verfügung stehen.
Langenwinkel - Ulm
Der auf Landesliga-Rang zwölf rangierende FV Langenwinkel (33 Punkte, Tordifferenz: -13) zählt vor dem Heimspiel am Samstag (17 Uhr) gegen den SV Ulm zu sechs Mannschaften, von denen Stand jetzt noch zwei weitere den bereits feststehenden Absteigern Rust und Ulm in die Bezirksliga folgen werden. Verbindlich steht die Zahl der Absteiger aber noch nicht fest, nachdem sich die Anzeichen verdichten, dass Verbandsliga-Absteiger RW Elchesheim seinen gesamten Senioren-Spielbetrieb abmelden will. Sollte es dazu kommen, hätte das automatisch Auswirkungen auf die Landesliga-Staffeln.
Davon unabhängig hatte der FVL seit Wochen und Monaten das Abstiegs-Szenario realistisch vor Augen. Trainer Klaus Stefan musste aufgrund eines massiv ausgedünnten Kaders nahezu ohne Unterstützung von der Ersatzbank auskommen. Eingesetzte Spieler aus der zweiten Mannschaft (Kreisliga B) konnten nur punktuell weiterhelfen. Zudem schwächte sich die Mannschaft völlig unnötig durch mehrere Platzverweise selbst. Der Punktgewinn beim SC Offenburg (2:2 in der Nachspielzeit nach 0:2-Rückstand) könnte sich am Ende möglicherweise noch als wichtig erweisen. ,,Wir waren im Laufe der Rückrunde von außen betrachtet mehr als einmal gefühlt erledigt. Aber der Glaube an uns selbst ist geblieben. Am Samstag haben wir nun die Chance, einen erfolgreichen Strich unter die schwierige Saison zu ziehen", so Stefan.
Ein Heimsieg gegen bereits abgestiegene Gäste würde die Lahrer aller Abstiegssorgen entledigen. ,,Druck ist weiter vorhanden, wir können uns aber selbst davon befreien", erinnert Stefan. Abwehrchef Alexandru Ghita kehrt nach abgesessener Sperre wieder zurück. Gegen defensiv orientierte Gäste, die dennoch stets für Gefahrenmomente gut sind , bedarf es einer Mischung aus Mut und Geduld, um zum Ziel zu gelangen. ,,In Offenburg hat die Mannschaft Charakter und Moral gezeigt. Gegen Ulm gilt es, die eröffnete Möglichkeit nun zu nutzen", unterstreicht Stefan.
Rust - Stadelhofen
An der Vorgabe von Trainer Adrian Vollmer, nach der Meisterschaft vor zwei Wochen die beiden restlichen Spiele der Saison zu gewinnen, hat sich auch vor dem Finale am Samstag in Rust nichts geändert. ,,Mit dem 2:0-Heimsieg gegen Oberwolfach haben wir den ersten Dreier als Meister eingetütet. Jetzt wollen wir die Saison mit einem letzten Erfolgserlebnis abschließen und uns mit einem Sieg aus der Landesliga verabschieden. Ich denke, dann freuen wir uns alle zunächst auf die verdiente Sommerpause, aber auch auf die Verbandsliga", so Vollmer. Personell sieht es beim Meister gut aus, denn bis auf die Langzeitverletzten sind in Rust alle Mann an Bord.