Karlsruher SC wirbelt unter dem Radar
Selbst Karlsruhes Trainer Christian Eichner hätte seiner Mannschaft einen so erfolgreichen Saisonstart nicht zugetraut. Bildquelle Uli Deck/dpa

2. Fußball-Bundesliga: Vier Siege und ein Unentschieden in den ersten fünf Spielen hätte den Karlsruhern keiner zugetraut. ,,Eineinhalb Tage Tabellenführung waren cool", sagt Trainer Eichner.

Ein bisschen Genugtuung klang bei Nicolai Rapp durch. ,,Heute haben 20 gute Fußballer gegen vier, fünf Top-Spieler gewonnen", kommentierte der defensive Mittelfeldspieler des Karlsruher SC den 2:0-Sieg am Freitag gegen Schalke 04. Das war eine Retourkutsche auf die Äußerung von Schalkes Kaderplaner Ben Manga (50). Der frühere KSC-Spieler hatte im Vorfeld gesagt: ,,Die vier, fünf Topspieler von uns, die hat der KSC nicht."

Die Karlsruher Kicker gaben in ihrem ausverkauften ,,Wohnzimmer" Wildparkstadion die richtige Antwort auf diese wahrscheinlich eher unbedachte Aussage. Während sich Manga dem Vernehmen nach einen Kurzurlaub gönnte, im Wildpark war er jedenfalls nicht zu sehen, wurde S04 ein Opfer der momentan sehr starken KSC-Form - und der Torgefährlichkeit von Budu Zivzivadze.

Der georgische Nationalspieler setzte sich kurz vor der Pause im Gewühl vor Schalkes Keeper Justin Heekeren gegen Freund und Feind durch und erzielte in der Nachspielzeit noch das 1:0 für die Hausherren (45.+3). Verdientermaßen, weil Fabian Schleusener kurz zuvor einen Freistoß seines Kapitäns Marvin Wanitzek mit dem Hinterkopf nur an den rechten Pfosten verlängert hatte (39.).

Publikumsliebling Zivzivadze machte mit seinem sechsten Saisontor und dem 2:0 in der 73. Minute schließlich den Deckel auf den dritten KSC-Sieg im dritten Heimspiel der noch jungen Saison, über deren Verlauf Nikolai Rapp sagt: ,,Wir laufen so ein bisschen unter dem Radar. Mit uns hat keiner gerechnet. Das hat uns niemand zugetraut." Wer das erwartet habe, so auch KSC-Coach Christian Eichner, müsse im Besitz hellseherischer Fähigkeiten sein.

Benefizspiel in Heidelsheim

Nach fünf Spieltagen stehen für den Karlsruher SC vier Siege und ein Unentschieden zu Buche. Das bedeutet 13 Punkte und 10:5 Tore - und damit Platz zwei. Die Tabelle habe aber weder positive noch negative Auswirkungen auf seine tägliche Arbeit, betonte Eichner auf Nachfrage. Also weder Erleichterung noch Druck. ,,Das tangiert mich nullkommanull", lässt der Trainer wissen. Die zwischenzeitliche Tabellenführung von Freitagabend bis zum Düsseldorfer 2:0-Sieg am Sonntag bei Hertha BSC Berlin sei aber ,,mal cool" für seine Jungs.

Am Dienstag (18 Uhr) absolviert der KSC im Heidelsheimer Kraichgaustadion gegen den Landesligisten SpVgg FC 07 ein Benefizspiel. ,,Mit der ganzen Kapelle", wie Eichner versprach. Der Reinerlös der Partie (Eintritt 10 Euro) kommt den, bei dem verheerenden Starkregen in der Nacht vom 13. auf 14. August, am stärksten betroffenen Personen und Familien in den Gemeinden Gondelsheim, Helmsheim und Heidelsheim zugute.

Am Mittwoch haben die KSCler innerhalb der ,,langen" Woche trainingsfrei. Denn das schwere Auswärtsspiel beim ebenfalls noch ungeschlagenen Tabellendritten 1. FC Magdeburg, der am Samstag 2:1 in Köln gewann, findet erst am Sonntag (13.30 Uhr) statt.


Werde Teil der Fußball-Community in der Ortenau und repräsentiere Deinen Verein.
Am Ende der Saison verlosen wir
attraktive Prämien!