2. Fußball-Bundesliga: Nach einer verschlafenen ersten Halbzeit schlittern die Badener in eine am Ende unglückliche 1:3-Heimniederlage gegen seinen Angstgegner Hamburger SV.
Ein Unentschieden hätte gereicht, um Platz zwei zu verteidigen. Doch der Karlsruher SC handelte sich im Zweitliga-Klassiker gegen den Hamburger SV eine 1:3-Heimniederlage ein und wurde im Gedränge der oberen Tabellenhälfte auf Rang fünf durchgereicht, während die Hanseaten nun Zweiter sind.
Der KSC merkte zu spät, dass Schiedsrichter Sascha Stegemann ,,sehr viel laufen ließ", wie Sebastian Freis, der Bereichsleiter Profis sagte: ,,Wir haben erst in der zweiten Halbzeit die erforderliche Einstellung gefunden."
,,Unser Auftrag war, in Karlsruhe drei Punkte zu holen", zog Merlin Polzin, Interimscoach des HSV, ein positives Fazit nach einem in seinen Augen anspruchsvollen Spiel.
KSC-Trainer Christian Eichner brachte Bambasé Conté für den gesperrten Leon Jensen und signalisierte damit eine gewisse Angriffslust. Die seine Mannschaft aber zunächst nicht auf den Platz brachte. Im Gegenteil: Die Badener sahen sich von Beginn an in die Defensive gedrückt. Der HSV legte mit Dampf los und verzeichnete nach etwas mehr als einer Viertelstunde 4:1 Ecken. Die Karlsruher Abwehr geriet sowohl über rechts durch Bakery Jatta als auch über links durch Jean-Luc Dompé immer wieder in Verlegenheit. Und KSC-Keeper Max Weiß hinterließ keinen souveränen Eindruck.
Führungstreffer zählt nicht
Folgerichtig ging der HSV in der 23. Minute in Führung, brauchte dafür aber einen katastrophalen Fehlpass von Weiß, der genau in die Füße von Dompé spielte und dann gegen dessen Flachschuss machtlos war.
Erst anschließend tauten Eichners Schützlinge halbwegs auf und kamen durch Conté (26.), Budu Zivzivadze (28.) und Fabian Schleusener (35.) zu drei Ausgleichschancen. Dessen abgefälschter Schuss führte zu einer Ecke, die Kapitän Marvin Wanitzek vors Hamburger Gehäuse schlug. Dort holte ,,Schleuse" das kurz zuvor Versäumte per Kopf nach und stellte den insgesamt etwas glücklichen 1:1-Pausenstand her (36.).
Kurz nach dem Seitenwechsel schien der KSC dann jedoch auf den Erfolgsweg einzubiegen. Das vermeintliche 2:1 der Badener durch Wanitzek zählte allerdings wegen einer knappen und nicht unumstrittenen Abseitsstellung des KSC-Kapitäns nicht (49.). ,,Das wäre wahrscheinlich der Brustlöser für uns gewesen", bedauerte Eichner. Stattdessen schlugen die Hamburger zurück. Dompé vernaschte Sebastian Jung und zimmerte das 2:1 für Hamburg oben in den Winkel (55.).
Die Karlsruher wehrten sich vehement gegen die drohende Niederlage und arbeiteten in der zweiten Hälfte ihren hohen Ecken-Rückstand auf. Das zum zählbaren Erfolg nötige Glück war ihnen aber nicht hold.
Bambasé Conte scheiterte in der 57. Minute an der Unterkante des Hamburger Querbalkens. Auch Schleusener hatte noch das 2:2 auf dem Fuß (84.). Im Bemühen um den Ausgleich liefen die Karlsruher schließlich in einen Konter, den Davie Selke zum 3:1-Endstand für den HSV nutzte (87.).