Am Sonntag gastiert der in der Liga noch ungeschlagene SV Linx, der bereits das Duell im Pokal gewonnen hat, zum Derby auf der Dammenmühle. Trainer Sascha Schröder hofft gegen das Spitzenteam auf ein Erfolgserlebnis.
Mit dem Ziel, nach dem 1:0-Erfolg über den Freiburger FC in der Woche zuvor nachzulegen, ist Fußball-Verbandsligist SC Lahr (13. Platz/6 Punkte) am vergangenen Samstag nach Bühlertal gereist. Nach dem 1:3 auf dem kleinen Kunstrasenplatz auf dem Mittelberg stand die Mannschaft von Trainer Sascha Schröder aber wieder mit leeren Händen da, der erhoffte Start einer Serie wurde bereits im keim erstickt. Umso wichtiger dürfte nun das anstehende Ortenau-Derby am Sonntag (15 Uhr) im heimischen Stadion Dammenmühle gegen den SV Linx werden. Doch nicht nur die 18 Punkte des ungeschlagenen Tabellenzweiten aus Rheinau sprechen für die Gäste, die auch in der 2. Runde des SBFV-Pokals Ende August mit 3:2 die Oberhand behalten hatten.
,,Wir hatten in der ersten halben Stunde das Heft in der Hand. Nach dem 1:1 haben wir gegen einen auf dem gewohnten Kunstrasenplatz starken SV Bühlertal einfach keine Lösungen und Ideen gefunden. Das war einfach zu wenig", gab Lahrs Trainer Sascha Schröder offen zu und hatte viel Anerkennung für den Gegner übrig: ,,Ich bin gespannt, wie viele Mannschaften in Bühlertal gewinnen werden."
Erfolgserlebnis erarbeiten
Um nach inzwischen fünf Niederlagen aus sieben Spielen aus den Niederungen der Tabelle herauszuklettern brauche es Erfolgserlebnisse, ist sich Sascha Schröder sicher: ,,Die muss man sich aber erarbeiten. Für uns ist das eine ungewohnte Situation, die wir nun aber erkennen und annehmen müssen. Wir müssen unseren Kurs ändern, um eine Serie zu erzwingen."
Ob dies allerdings ausgerechnet gegen den nach acht Partien noch ungeschlagenen und daher nur so vor Selbstbewusstsein strotzenden SV Linx gelingt, darf zumindest bezweifelt werden. ,,Linx hat einen richtigen Flow und kommt mit breiter Brust. Da wird aktuell tolle Arbeit geleistet, Hut ab! Ich habe Linx schon nach unserem Pokal-Aus als Aufstiegskandidaten bezeichnet", lobt Schröder den Gast in höchsten Tönen und ergänzt: ,,Vielleicht ist es aber auch gut, dass nun solch ein Gegner kommt."
Zumindest personell sieht es beim SCL gut aus. Am Samstag fehlt wohl nur Dominik Kaufmann mit Knieproblemen.
Raus aus dem Pokal, rein in die Liga: Nach der 1:3-Niederlage im Achtelfinale des SBFV-Pokals am Mittwochabend gegen Oberligist SV Oberachern, der ersten Pflichtspiel-Niederlage der neuen Saison, und dem damit verpassten Einzug ins Viertelfinale kann sich der SV Linx (2. Platz/18 Punkte) ganz auf die Fußball-Verbandsliga konzentrieren. Und da steht am Sonntag (15 Uhr) das Derby beim SC Lahr (13. Platz/6 Punkte) an, ehe mit dem Offenburger FV und dem FC Teningen zwei weitere schwere Auswärtsspiele für die Rheinauer folgen werden.
Erstmals in der laufenden Saison wurde das SVL-Team am Mittwochabend in der ersten Halbzeit (0:2) regelrecht ausgespielt und fand lange nicht ins Spiel. Oberligist SV Oberachern machte den Klassenunterschied deutlich. Es gibt aber immer zwei Halbzeiten, und nach dem Seitenwechsel hat der SV Linx gezeigt, dass man auch kombinieren und Tore schießen kann. Allen voran Tim Keck, der sich derzeit in glänzender Form befindet. ,,Mir wäre lieber gewesen, ich hätte gegen Oberachern kein Tor gemacht, und wir hätten das Pokalspiel gewonnen", gibt sich Keck bescheiden.
,,Wir schauen auf uns"
Beim SC Lahr anzutreten, ist derzeit schwierig. Bekannt für seinen Spätstart haben die Lahrer nach sieben Begegnungen erst sechs Punkte auf dem Konto und spielten bisher einen unterdurchschnittlichen Fußball. ,,Der SC Lahr funkte SOS", so der Titel der Mittelbadischen Presse nach der 1:3-Niederlage zuletzt in Bühlertal. Das Team um Kapitän Konstantin Fries hat erst zwei von sieben Begegnungen gewonnen und liegt mit erst acht Treffern um 13 Tore hinter dem SV Linx. Doch auch Negativserien enden einmal, und daran sollten sich die Linxer orientieren. ,,Die Tabelle täuscht, Lahr ist besser als Rang 13 in der Tabelle. Trotzdem hoffe ich, dass wir am Sonntag mit drei Punkten nach Hause fahren", so der stets optimistische Linxer Spielertrainer Sinan Gülsoy.
Nach dem Pokal-Spektakel im Hans-Weber-Stadion gegen Oberachern vor der prächtigen Kulisse von 670 Zuschauern wird es im weiten Lahrer Stadionrund leiser zugehen. Sinan Gülsoy gibt keine Prognosen zum Spielergebnis ab, er folgt der alten Fußballweisheit: ,,Wir schauen auf uns." Das ist auch gut so, denn bisher hat sein Team gezeigt, dass man auch nach einem Rückstand wieder zurückkommen kann. Das Aufbäumen nach dem 0:2-Rückstand gegen Oberligist SV Oberachern war ein gutes Beispiel. Für Linx gilt, nachdem vereinsintern am Freitagabend das 75-jährige Vereinsbestehen gefeiert wurde, Rang zwei in der Tabelle zu verteidigen oder im besten Falle den spielfreien Aufsteiger Türkischer SV Singen gar von der Tabellenspitze zu verdrängen.
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