Bundesliga 
SC Freiburg freut sich mit Christian Günter über dessen EM-Nominierung
Freiburgs Trainer Christian Streich (l.) freut sich, dass sein langjähriger Spieler Christian Günter für die EM nominiert wurde. Bildquelle Patrick Seeger

Für den SC Freiburg besteht vor dem letzten Bundesligaspiel dieser Saison noch eine Minimalchance, sich als Siebter für die neu geschaffene Conference League zu qualifizieren. Die Wahrscheinlichkeit schätzt SC-Trainer Christian Streich aber als ,,extrem gering" ein.

Gegner Frankfurt wird die Saison unabhängig vom Spielausgang auf Platz fünf beenden, deshalb blieb in der Pressekonferenz vor dem abschließenden Auswärtsspiel bei der Eintracht (Samstag, 15.30 Uhr) auch noch genügend Zeit, über Personalien zu sprechen.

"Große Freude für alle"

Die schönste war für den SC-Coach die Nominierung seines langjährigen Spielers Christian Günter in den deutschen EM-Kader, die er ihm selbst mitteilen durfte. ,,Das war eine große Freude für uns alle", sagte Streich, ,,da sieht man mal wieder: Mentalität, Einstellung, Aushalten und Durchsetzungsvermögen schlägt Talent - aber Christian ist auch talentiert." Einen Einsatz hatte der mittlerweile 28-Jährige schon in der A-Nationalmannschaft, als im Mai 2014 in einem Testspiel gegen Polen zwölf Neulinge eingesetzt wurden.

"Ein absoluter Teamplayer"

Wegen seiner konstant guten Leistungen in dieser und in der vorherigen Saison hatte er sich weiterhin Hoffnungen gemacht, noch einmal dabei zu sein. ,,Der Traum war immer noch da", sagte Günter im Video-Interview auf der SC-Webseite, ,,aber in Deutschland ist eine Riesenkonkurrenz und jeder andere hätte es genauso verdient." Diese Bescheidenheit dürfte neben seinen fußballerischen Qualitäten für Günters Berufung gesprochen haben. Selbst wenn er bei der EM nicht zum Einsatz kommen sollte, ,,wird er die Mannschaft maximal unterstützen, er ist ein absoluter Teamplayer", weiß Streich.

Müller, Kwon und Til gehen

Der SC-Kapitän hat kürzlich seinen Vertrag verlängert, und auch sonst werden dem Verein der Großteil des Kaders und die Stammspieler nach derzeitigem Stand erhalten bleiben. Ein bis zwei Spieler sollen dazu geholt werden, sagte Streich, dazu müsse noch entschieden werden, was mit den vielen Leih-Rückkehrern passiert. Klar sei, dass neben Torwart Florian Müller, der nach der einjährigen Leihe zu seinem Stammverein FSV Mainz zurückkehrt, zwei Spieler gehen und einer ausgeliehen wird. Changhoon Kwon muss in Südkorea seinen Militärdienst antreten und kehrt deshalb in die Heimat zurück. Guus Til zieht es nach einjähriger Leihe zunächst zu Spartak Moskau zurück, aber er wird wohl zu einem anderen Verein wechseln. Außerdem wird Lino Tempelmann an Zweitligist Nürnberg ausgeliehen, weil ihm der Sport-Club im Mittelfeld nicht genug Einsatzzeit garantieren kann.

Schützenhilfe nötig

Auch im letzten Saisonspiel in Frankfurt wird der SC wohl auf sein Stammpersonal setzen, schließlich können sich die Freiburger noch für den internationalen Wettbewerb qualifizieren. Allerdings bräuchte der Tabellen-Zehnte dazu massive Schützenhilfe auf anderen Plätzen. Deswegen will sich Streich auch gar nicht zu lange mit diesem Szenario aufhalten, ,,aber wir wollen immer den maximal besten Platz erreichen".

Eintracht ein "aggressiver Gegner"

Das wird nach dem Kraftakt beim 2:2 gegen den FC Bayern am vergangenen Samstag auch mit personellen Veränderungen verbunden sein. Den gesperrten Roland Sallai (fünfte gelbe Karte) muss der SC ohnehin ersetzen.
Nachdem Frankfurt die fast schon sicher geglaubte Champions-League-Qualifikation noch verspielt hat und sich mit der Europa League begnügen muss, rechnet der SC-Coach trotzdem mit einem aggressiven Gegner, der sich ,,den Frust vom Leib spielen" will.