Drei Tage nach dem 0:6 gegen Hoffenheim sah es für die Ortenauerinnen am Mittwochnachmittag nach einem erneuten Debakel aus, als Turbine Potsdam nach einer Viertelstunde mit 2:0 führte. Am Ende unterlag der SC aber nur knapp mit 1:2.
Ein Ausflug, auf den niemand so richtig Lust hatte, brachte für den Frauenfußball-Bundesligisten SC Sand am Ende auch nichts Zählbares ein. Mehr als neun Stunden lang ging es am Dienstag auf die Reise nach Brandenburg zum Auswärtsspiel bei Turbine Potsdam, genauso lange am Mittwoch nach dem Schlusspfiff wieder zurück in die Heimat, um in tief schlafender Nacht wieder im Badischen anzukommen. Dazwischen stand der 20. Spieltag der Frauen-Bundesliga auf dem Programm, der für die Sanderinnen trotz einer engagierten Leistung mit einer 1:2-Niederlage endete.
Blagojevic auf der Bank
Trainer Sven Thoß nahm gegenüber der 0:6-Heimniederlage gegen 1899 Hoffenheim eine Veränderung in der Startelf vor - Dörthe Hoppius rückte für Dina Blagojevic in die Formation. Ein erneut frühes Gegentor machte die überraschend aggressive Taktik von Thoß schnell wieder zunichte. Diane Caldwell veränderte mit einer reflexartigen Bewegung des rechten Arms im eigenen Strafraum die Flugbahn des Balles, worauf die Unparteiische auf Elfmeter entschied. Johanna Elsig ließ sich diese Chance nicht entgehen (11.). Nur drei Minuten später kam Malgorzata Mesjasz freistehend zum Kopfball und erhöhte aus kurzer Distanz auf 2:0 (14.).
Anschluss durch Moorrees
Die Turbine hatte bis zur 60. Minute alles im Griff, aber Sand steckte nie auf und belohnte sich mit dem Anschlusstreffer. Nach einem Eckball von rechts hielt die kurz zuvor eingewechselte Marion Gavat einfach mal drauf. Ihren Schuss lenkte Myrthe Moorrees mit dem Kopf ins Tor. Im Anschluss hielt Charlotte Voll ihre Farben im Spiel und musste in der 67. Minute gegen Viktoria Schwalm Kopf und Kragen riskieren. Am Ende wurde der aufopferungsvolle Kampf der Gäste aus Sand nicht belohnt, auch weil Viktoria Pinther kurz vor dem Ende an der gut reagierenden Potsdamer Schlussfrau Zala Mersnik scheiterte.
,,Wir hatten Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden. Aber dann haben wir uns gesteigert und eine gute Antwort gegeben auf die schwache Leistung vom Sonntag", fand Sands Kapitänin Anne van Bonn, die nach den kommenden beiden Begegnungen gegen Jena (Sonntag) und in Köln (28. Juni) ihre Karriere beenden wird.
Turbine Potsdam - SC Sand 2:1 (2:0)
Potsdam: Mersnik, Siems, Elsig, Mesjasz, Weidauer (65. Chmielinski), Höbinger, Graf, Schwalm (89. Dieckmann), Ehegötz (90. Lindner), Cahynova, Zadrazil
Sand: Voll, Moorrees, Caldwell, van Bonn, Prohaska (56. Gavat), Hoppius (66. Blagojevic), Winczo, Fiebig, Pinther, Brandenburg, Schaber (59. Lohmann)
Schiedsrichterin: Heidenreich (Dahme) - Zuschauer: keine
Tore: 1:0 Elsig (11./Handelfmeter), 2:0 Mesjasz (14.), 2:1 Moorrees (60.)