Bundesliga 
SC Freiburg hadert mit sich selbst
Freiburgs Profi Ravet Bildquelle Verein
Mit einem Negativerlebnis hat sich der SC Freiburg in die Winterpause verabschiedet.

Nach der 2:3-Niederlage im Pokal-Achtelfinale bei Werder Bremen herrschte nicht nur Frust über die Fehlentscheidung des Schiedsrichters, sondern auch über die eigene Leistung.

Nach dem Spiel gab sich Nils Petersen versöhnlich. Er kam gerade aus der Schiedsrichterkabine, wo es gegenseitige Entschuldigungen gegeben habe, berichtete der Stürmer. Guido Winkmann habe sich für seinen Fehler entschuldigt, »und ich mich für meine Emotionalität und die Reaktionen der Mannschaft, die aber auch verständlich sind«. Nach dem irregulären Treffer von Philipp Bargfrede zum vorentscheidenden 3:1 für Bremen lief die Szene sogar noch über die Stadionleinwand. Winkmann schaute nicht nach oben und einen Videoassistenten gibt es im Pokal erst ab dem Viertelfinale. »Da brauchen wir auch keinen Videobeweis, das hat jeder im Stadion gesehen«, erklärte SC-Trainer Christian Streich und sein Bremer Kollege Florian Kohfeldt stimmte ihm zu.

Das Auswärtsproblem
Doch für Streich war diese Szene nicht spielentscheidend. Er ärgerte sich vielmehr über die verschlafene Anfangsphase und die »einfachen, individuellen Fehler«, die den SC zum wiederholten Mal auswärts in Rückstand brachten. Das sahen die Spieler genauso. »Als Freiburger hast du eigentlich nur die Chance über den Pokal, einen Titel zu gewinnen, und das haben wir leichtfertig weg geschenkt«, sagte Petersen, der sich deshalb auch nicht freuen konnte, dass er seinen vierten Elfmeter in Folge verwandelt hat. Viel mehr beschäftigte ihn der »dürftige Auftritt« und das Auswärtsproblem: »So viele Tore kannst du auswärts gar nicht schießen, dass du immer drei Tore Rückstand wettmachst.« Dass es in Bremen trotzdem nochmal spannend wurde, lag nach Ansicht des 29-Jährigen auch daran, dass Werder »keine Übermannschaft« ist.

Zwar sei es seinem Team zuletzt gelungen, auch nach Rückständen zurück zu kommen, »aber das schaffen wir gegen sieben bis acht Mannschaften der Liga nicht«, blickte Petersen schon voraus Richtung Rückrunde. Er hofft nun, dass sich die Mannschaft in der kurzen Winterpause »beibringen kann«, wie es in fremden Stadien besser läuft. »Wir zerbrechen uns schon alle die Köpfe, woran das liegen könnte«, sagte auch Torwart Alexander Schwolow, der in Bremen eine schlechte Leistung seines Teams gesehen hatte, »und da schließe ich mich ein, es war auch nicht mein bester Tag«.

Verstärkungen?
Das Pokal-Aus in Bremen und der späte Ausgleich in Augsburg haben beim SC-Keeper »die Laune wieder runter gezogen«. Wenn er allerdings auf die Tabelle schaue, gehe es ihm schon wieder ein bisschen besser. »Wir haben eine ordentliche Ausgangsposition für die Rückrunde«, sagte Schwolow. Wichtig wird dann sein, dass die Freiburger eine Lösung für ihre Auswärtsschwäche finden und dazu noch personelle Verstärkungen. Nach der Verletzung von Florian Niederlechner ist der SC komplett von Petersen abhängig und hat auch noch auf anderen Positionen Nachbesserungsbedarf. Nach Informationen des »Kicker« haben die Freiburger einen Angebot für den argentinischen Linksverteidiger Nicolas Tagliafico abgegeben, an dem auch Ajax Amsterdam interessiert sein soll.

In der kurzen Winterpause wartet nicht nur viel Arbeit auf die Mannschaft, sondern auch auf Sportdirektor Klemens Hartenbach und Sportvorstand Jochen Saier, der trotz der Pokal-Niederlage ein positives Zwischenfazit zieht, aber anmahnt, dass »eine Vollgasveranstaltung in der Rückrunde« notwendig sein wird.

 


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