Bundesliga 
Durchbruch statt Umbruch?
Christian Streichj Bildquelle Michael Heuberger
Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es in Freiburg keinen personellen Umbruch. Der Sport-Club konnte alle Leistungsträger halten. Durch den bereits kurz vor Saisonende feststehenden Bundesliga-Aufstieg konnten die Transferaktivitäten früh vorangetrieben werden. Nur die Verletzungen der Innenverteidiger Marc Oliver Kempf und Marc Torrejón trüben die Stimmung vor dem Start.

<p>Der SC Freiburg geht zwar mit neuem Hauptsponsor (Schwarzwaldmilch) und neuem Ausrüster (Hummel) in die Saison, das Gesicht der Mannschaft hat sich hingegen nicht entscheidend verändert. Der Kader wurde vor allem vergrößert und ist jetzt auch qualitativ ausgeglichener. Der Sport-Club hat zwar viele Spieler abgegeben, die haben oder hätten aber allesamt keine Rolle bei den Profis gespielt. Gut eine Woche bevor das Transferfenster schließt, sieht es danach aus, als könnte Trainer Christian Streich mit allen wichtigen Spielern der Aufstiegssaison planen. Das ist auch ein Zeichen für die gute Stimmung im Team, in dem viele Spieler befreundet sind und sich jetzt gemeinsam in der Bundesliga beweisen wollen.</p>

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Von den sieben Neuzugängen bringt nur Außenverteidiger Aleksandar Ignjovski (Eintracht Frankfurt) Bundesligaerfahrung mit. Innenverteidiger Manuel Gulde (Karlsruher SC) kam in seiner Zeit in Hoffenheim nur auf sieben, zumeist kurze Einsätze, war aber wie sein KSC-Mitspieler Jonas Meffert, Janik Haberer und Onur Bulut (beide VfL Bochum) sowie Torwart Rafal Gikiewicz (Eintracht Braunschweig) in der letzten Saison Stammspieler in der Zweiten Liga. Die größten Anpassungsschwierigkeiten dürfte Caglar Söyüncü haben, der zwar schon in die türkische A-Nationalmannschaft berufen wurde, bislang aber in der zweiten türkischen Liga gespielt hat. Zudem spricht der 20-Jährige bislang weder Deutsch noch Englisch, hat aber einen Übersetzer und Berater zur Seite gestellt bekommen.</p>

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Eigentlich wollte Streich Söyüncü Zeit geben, muss nun aber doch schon von Beginn an auf ihn setzen, weil gleich zwei Innenverteidiger ausfallen. Marc Oliver Kempf verletzte sich beim Kaiserstuhl-Cup in Bahlingen am Außenmeniskus, wurde operiert und wird drei bis vier Monate fehlen. "Das ist richtig bitter", sagt Streich, "er war in einem hervorragenden körperlichen Zustand." Kempf war genau wie Marc Torrejón fest für die Start­elf eingeplant. Den Spanier hat es nicht ganz so schlimm erwischt. Er ist im Training umgeknickt und hat sich eine Bänderverletzung im Knöchel zugezogen. Torrejón wird damit drei bis vier Wochen fehlen und damit möglicherweise nur im ersten Spiel, weil dem Auftakt bei Hertha BSC gleich die erste Länderspielpause folgt.</p>

<p>Die Ausfälle stellen zunächst auch die eigentlich geplante Systemänderung in Frage. Im Training und in den Testspielen hat der SC die Dreierkette einstudiert, die bei Ballbesitz des Gegners zu einer Fünferkette wird. Zu Saisonbeginn stehen aber nominell nur noch zwei Innenverteidiger im Kader. Der Verein sucht deshalb auf dieser Position intensiv nach einem weiteren Neuzugang. Beim 4:0-Sieg im Pokalspiel in Babelsberg, bei dem auch noch Manuel Gulde wegen einer Rotsperre fehlte, setzte Streich wieder auf die Viererkette. In der Bundesliga soll die Taktik je nach Gegner und eigener Besetzung variieren. Die Spieler haben die Neuerungen sehr gut angenommen, berichtet Streich: "Sie waren sehr wach bei den Videos und man hat Entwicklungen auf dem Platz gesehen."</p>

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Nur ein Mal hat der Sport-Club in der Vorbereitung verloren, den letzten Test gegen den AC Mailand, bei dem die Freiburger trotzdem spielerisch überzeugten, ihre Chancen aber nicht nutzten. Spannend wird nun sein, wie sich die Offensive, die in der Zweiten Liga so geglänzt hat, in der Bundesliga präsentiert. Florian Niederlechner war in der Vorbereitung schon wieder in Torlaune und will jetzt zeigen, dass er auch in der höchsten deutschen Spielklasse treffen kann. Nils Petersen (Bild) hat das schon gezeigt. Der Silbermedaillengewinner von Rio hat zwar einen Teil der Vorbereitung verpasst, kommt aber trotz des verschossenen Elfmeters im Endspiel mit dem Selbstvertrauen von sechs olympischen Toren zurück nach Freiburg.</p>

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Bei den Standards kann der SC weiter auf Vincenzo Grifo zählen, der das im Pokal bereits wieder eindrucksvoll gezeigt hat. Der 23-jährige Deutsch-Italiener, der bei 1899 Hoffenheim bereits zwölf Kurzeinsätze in der Bundesliga hatte, will diesmal den Sprung in die erste Bundesliga schaffen und mit dem SC Freiburg die Klasse auch halten.</p>


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