Bezirkstag: 257 Monate an Spielsperren ausgesprochen
Vorsitzender Heinz Schwab, Gerhard Berger (Vorsitz VRA), Achim Pockrandt, Karsten Rendler, Jochen Matt und Kerstin Rendler (stellvertretende Bezirksvorsitzende). Bildquelle Thorsten Mühl

Harmonisch und zügig ging der ordentliche Offenburger Fußball-Bezirkstag am Samstag in Unterharmersbach über die Bühne. Dabei hinterließ vor allem Peter Cleiß (Oberkirch), Vizepräsident des Südbadischen Fußball-Verbandes (SBFV) mit seinen Worten Eindruck bei den Vereinsvertretern.

Die Rahmenzahlen der Spielzeit 2017/2018 sahen für den Fußball-Bezirk Offenburg so aus: Von 125 Vereinen nahmen 117 (-2) am Spielbetrieb teil. 6980 Spiele wurden eingeteilt, 598 zurückgegeben. Im Seniorenbereich gingen 269 Mannschaften (-10) an den Start. Im Bereich Sportgerichtsbarkeit sollte die rückläufige Quote auf 748 Urteile (-24) laut Karsten Rendler (Offenburg/Vorsitz Sportgericht) nicht über die nach wie vor ernste Situation hinwegtäuschen. Er hob hervor, dass seitens der Vereine eine hohe Akzeptanz bei den gefällten Urteilen herrschte. Auch sei die Zahl der Spielabbrüche rückläufig gewesen, doch die Zahl der Tätlichkeiten, Beleidigungen und anderen Entgleisungen nehme sogar im Juniorenbereich zu. Erneut liege der Bezirk Offenburg im SBFV-internen Vergleich der Bezirke auf dem unrühmlichen ersten Platz: über 19 000 Euro an Geldstrafen, 257 Monate an Strafen. »Wir werden kommende Saison ein noch strengeres Strafmaß anlegen«, kündigte Rendler an, der die Vereine dringend mahnte, Aktive, Verantwortliche, aber auch Zuschauer ins Gebet zu nehmen. »Emotionen am und auf dem Platz können sein, aber Beleidigungen und Verfehlungen sind ein No-Go«, betonte Rendler. 

Punktabzüge drohen
In seinem Grußwort informierte SBFV-Vizepräsident Peter Cleiß (Oberkirch) über Themen wie digitalen Spielerpass, sprach auch über die Möglichkeit für Punktabzüge für höherklassige Vereine, die keine Nachwuchsarbeit betreiben und eine kommende Überarbeitung der Verbands-Finanzstruktur. Eindruck hinterließ Cleiß bei seinen Worten, dass Fußball und Engagement in diesem Bereich identitätsstiftend sein könnten. »Was Sie leisten, geht über den reinen Sport hinaus«, so Cleiß, an die Vereinsvertreter gewandt. Was er sich wünschen würde, sei eine Rückkehr zur sportlichen Fairness und zur Konzentration auf die sportlichen Belange.

Bezirksvorsitzender Heinz Schwab (Oppenau) kündigte einen weiter offenen Dialog mit den Vereinen an. Doch »dem unerträglichen Gesellschaftsproblem« zunehmender Verunglimpfungen und Beleidigungen gerade gegen Unparteiische werde sich der Bezirk »mit aller Entschiedenheit entgegenstellen«. Schwab ging auf die Rekordkulisse von über 3000 Besuchern beim Bezirkspokal-Finale in Friesenheim ein, lobte die Leistung des FV Langenwinkel, der alle drei Titel im Bezirk (Meisterschaft, Bezirks- und Eurodistrikt-Pokal) einheimste. 

Schiedsrichterwesen dramatisiert
Weiter dramatisiert hat sich die Lage im Schiedsrichterwesen (wir berichteten). Netto gingen dem Bezirk bei 278 Aktiven 16 Schiedsrichter verloren. Obmann Wilfried Pertschy (Freiburg) sah die Situation »nicht mehr fünf vor, sondern bereits eins nach zwölf«. Die konkrete Gefahr sei nicht auszuschließen, dass nicht mehr alle Staffeln mit Unparteiischen besetzt werden können. Im Ernstfall müsse bei den Senioren gekürzt werden, nicht bei der Jugend. Aktuelle Aufsteiger seien David Schmidt (Ortenberg) in die Ober- und Stefan Langeneckert (Appenweier) in die Verbandsliga. Schmerzlich wiegt der Verlust von Samira Bologna (Seelbach) aus beruflichen Gründen.

Vereinsanträgen im Rahmen der Staffeleinteilung konnte entsprochen werden. Ein Antrag des SC Hofstetten auf Änderung der Auf- und Abstiegsregelung in den A-Staffeln und den B-Reservestaffeln wurde an den Verbandstag 2019 überwiesen. Abgelehnt wurde ein Antrag des FV Unterharmersbach, wonach bei weiblichen Zuschauern bis zur Bezirksliga Eintrittsgelder kassiert werden dürfen. 

Ehrungen
Die silberne Verbandsehrennadel für 24 Jahre als Sportrichter erhielt Karsten Rendler, über Verbandsehrennadeln konnten sich Jochen Matt (Offenburg) und Achim Pockrandt (Hohberg) freuen. Verbands-Ehrenurkunden nahmen da-rüberhinaus Frank Herrmann (Zell a. H.) und Michael Hemler (Rheinbischofsheim) in Empfang.

 


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