Bundesliga 
Problem-Schiedsrichter: SC Freiburg prüft Beschwerde beim DFB
SC-Trainer Christian Streich. Bildquelle Michael Heuberger
Nach dem emotionalen Spiel auf Schalke reiste der SC Freiburg nicht nur ohne Punkte zurück, sondern muss höchstwahrscheinlich auch im nächsten Heimspiel auf seinen besten Stürmer verzichten.

Zudem sah Nils Petersen bei der 0:2-Niederlage eine kuriose Gelb-Rote Karte ? der Sport-Club prüft nun einen Einspruch.

Normalerweise stellt sich Nils Petersen immer in der Mixedzone den Fragen der Reporter, auch wenn das Spiel nicht so gelaufen ist, wie er und seine Kollegen sich das vorgestellt haben. Am Samstag war das anders, was aber nichts mit der Niederlage an sich zu tun hatte. Der Stürmer hatte Angst, dass er sich in seinem Ärger über Schiedsrichter Tobias Stieler nicht unter Kontrolle hat.

Direkt nacheinander hatte ihm der Referee zunächst eine Gelbe und gleich danach eine Gelb-Rote Karte gezeigt, beide dafür, dass sich der Kapitän über die Elfmeterentscheidung von Stieler kurz zuvor beschwert hatte.
 

Gesehen oder nicht?
»Ich habe sie nicht gesehen«, war Petersens einziger Kommentar an diesem Nachmittag, und der bezog sich auf die erste Verwarnung, die der Schiri in seinem Rücken zeigte, was auch die Fernsehbilder eindeutig belegen, und was auch Ex-Schiedsrichter Markus Merk bei »Sky« als »äußerst unglücklich« bezeichnete. Stieler wiederum erklärte hinterher, er habe ihn angetippt und ihm gesagt, dass er ihn verwarnt.

Der Platzverweis in der 66. Minute sorgte für Fassungslosigkeit bei Petersen und für einen Wutausbruch bei Trainer Christian Streich, der auf die Tribüne musste. Was den SC-Coach so hochkochen ließ, war nicht nur die aktuelle Entscheidung, sondern auch die Erinnerung an das Spiel in Stuttgart in der Hinrunde, bei dem Caglar Söyüncü in der Anfangsphase eine unberechtigte Rote Karte sah - von Stieler. Der Problem-Schiedsrichter des SC hatte Streich bereits im August 2013 beim 3:3 in Hoffenheim auf die Tribüne geschickt.

Pfosten im Weg
Damals war das Spiel gelaufen, und so war es diesmal auch auf Schalke. Nach einer chancenarmen ersten Hälfte waren die Freiburger besser ins Spiel gekommen und hatten durch Vincent Sierro (61. Minute) eine Großchance, der aber nur den Pfosten traf. Im Gegenzug erhielt Schalke einen umstrittenen Elfmeter, den der Ex-Freiburger Daniel Caligiuri (63.) verwandelte und dabei Glück hatte, dass der Ball vom Innenpfosten im Netz landete.

Als der SC nur noch zu zehnt war, sorgte Guido Burgstaller (73.) für die endgültige Entscheidung. Mit dem Spiel davor war Streich eigentlich ganz zufrieden. »Wir waren nicht immer ballsicher genug, aber gut organisiert und engagiert«, sagte der SC-Coach. Zu sehen war jedoch, dass bei ihm der Ärger über die Schiedsrichterentscheidung überwog. »Ich sage nichts, ich darf nichts sagen«, erklärte er dazu nur.

Nach dem Platzverweis von Nils Petersen am Wochenende gegen Schalke 04, prüft der SC Freiburg nun einen Einspruch. Laut Sportvorstand Jochen Saier kontrolliert der Verein, inwiefern er Beschwerde gegen die Art und Weise der Kommunikation der ersten Verwarnung einlegen könne. 

Sperre zu erwarten
Dass die anderen Clubs im Tabellenkeller die SC-Niederlage nicht nutzen konnten und keiner mehr als einen Punkt geholt hat, dürfte den Freiburgern das Osterwochenende auch nicht mehr entscheidend versüßt haben. Denn nun empfängt der Sport-Club den direkten Konkurrenten Wolfsburg und muss dabei wohl auf Toptorjäger Petersen verzichten, auch wenn Torhüter Alexander Schwolow die Hoffnung nicht aufgeben wollte, schließlich »haben wir jetzt die vielen guten Fernsehbilder, die das alles in vierfach Ultra HD auflösen. Vielleicht haben wir Glück und Nils kommt zurück.«

Doch obwohl sich neben Merk auch andere Experten für den Stürmer aussprachen, dürften die Chancen eher gering sein, dass Petersen nicht gesperrt wird.

 


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