Mit einem Kraftakt und einer tollen Moral wendete der Offenburger FV eine drohende Niederlage im Heimspiel der Fußball-Verbandsliga gegen den FC Bad Dürrheim ab. Mit drei Toren innerhalb von neun Minuten machte der OFV ab der 85. Minute aus einem 1:3-Rückstand einen 4:3-Sieg. Die 117 Zuschauer waren aus dem Häuschen.
»Ich bin stolz auf die Mentalität meiner Mannschaft. Fußball kann manchmal furchtbar grausam sein«, meinte OFV-Trainer Kai Eble nach dem glücklichen 4:3-Heimsieg am Samstag über einen am Ende am Boden zerstörten FC Bad Dürrheim. Mit 3:1 hatten die Gäste bis zur 85. Minute geführt, dann schlug der OFV erbarmungslos zu und blieb mit diesem Erfolg in dieser Saison im Karl-Heitz-Stadion weiter ungeschlagen.
Der FC Bad Dürrheim war bis zur 70. Spielminute die klar bessere Mannschaft, taktisch sehr gut eingestellt und torgefährlich. Tiefstehend mit zwei Viererketten setzten die Gäste mit Spielmacher Nico Tadic, Sime Fantov und Ali Sari mit sporadischen Angriffen die Abwehr des Offenburger FV unter Druck. So lag das Team von Trainer Reiner Scheu bereits nach 16 Minuten mit 2:0 durch Sari (9.) und Fantov (16.) in Führung.
Petereit zur Pause verletzt raus
Immerhin gelang Dimitrios Tsolakis (27.) nach Vorarbeit von Marco Petereit nach knapp einer halben Stunde der 1:2-Anschlusstreffer. Der OFV war nun besser im Spiel, doch Bad Dürrheim blieb spielbestimmend. Dennoch hätten die Offenburger bereits kurz vor der Pause zum Ausgleich kommen können. Denn als Marco Petereit im FC-Strafraum von Torwart Jonas Kapp gefoult wurde, hätte es Elfmeter geben müssen, doch der Pfiff von Schiri Huy Thao Lamy blieb aus. »Das war Strafstoß«, meinte nicht nur Trainer Eble, der nach der Halbzeit auf Petereit verzichten musste, weil dieser sich bei dem Foul verletzt hatte.
Mit dem Treffer zum 1:3 durch Raphael Bartmann (62.) war der OFV dann klar auf der Verliererstraße. Kai Eble reagierte und brachte mit Nordogan Gür, Johannes Geyer, Jan Kahle und Simon Leopold prompt neuen Schwung ins OFV-Spiel.
Ab der 70. Minute wie ausgewechselt
Wie ausgewechselt präsentierten sich die Offenburger ab der 70. Minute. Der Lohn war zunächst der Anschlusstreffer durch Fabian Feißt (85.) zum 2:3. Nun war Dampf im Kessel. Jan Kahle und Abwehrchef Nico Schlieter hielt es nicht mehr in der Abwehr, sondern beide schalteten sich druckvoll mit Louis Beiser-Biegert ins Angriffsgeschehen ein. Der OFV warf alles nach vorne. Die Gäste verloren in der Defensive zusehends Übersicht und Ordnung.
Bad Dürrheim total am Boden
So stieg Dimitrios Tsolakis in der Schlussphase zum Retter des OFV auf. Erst gelang ihm aus der Distanz mit einem abgefälschten Ball der 3:3-Ausgleich (89.), dann markierte er in der Nachspielzeit nach einer Faustabwehr von Schlussmann Kapp aus 16 Metern das nicht mehr für möglich gehaltene Siegtor zum 4:3 (94.). »Meine Jungs sind total am Boden. Die Niederlage ist für uns sehr bitter. Bis kurz vor Schluss habe wir eine gute Partie abgeliefert«, sagte Bad Dürrheims Trainer Reiner Scheu ziemlich geknickt.
Offenburger FV - FC Bad Dürrheim 4:3 (1:2)
Offenburg: Streif - Ruf, Kehl,(64.Geyer), Schlieter, Baitenger, Beiser-Biegert, Ernst (66. Kahle) Geiler (75. Leopold), Feißt, Tsolakis, Petereit (46. Gür).
Bad Dürrheim: Kapp - Becker, Bah, Sevimli (88.Rönnefarth), Bartmann, Sari (80.Cil), Tadic, Fantov, Woelke, Schaplewski, Detta.
Schiedsrichter: Huy Thao Lamy (Lingolsheim) ? Zuschauer: 117.
Tore: 0:1 Sari (9.), 0:2 Fantov (16.), 1:2 Tsolakis (27.), 1:3 Bartmann (62.), 2:3 Feißt (85.), 3:3 Tsolakis (89.), 4:3 Tsolakis (94.).
